Im Sparzwang der Regierung könnte auch das Elterngeld angegriffen werden. Schröder ist gegen eine Mütterquote in Unternehmen.

Berlin. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) schließt Kürzungen beim Betreuungsgeld nicht aus. Sie werde alle Etatposten ihres Hauses außer dem Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige und dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auf Einsparmöglichkeiten überprüfen, sagte sie. Der vorgesehene Kita-Ausbau sei „sakrosankt“, auch am Rechtsanspruch werde nicht gerüttelt, meinte sie.

Darüber hinaus könne kein Minister, auch sie nicht, „irgendetwas ausschließen“, betonte Schröder. Das Kabinett werde sich auf seiner Klausursitzung am 6. und 7. Juni in Meseberg mit den Etatfragen befassen. Deutschland sei, so die CDU-Politikerin, finanzpolitisch in der vielleicht schwierigsten Lage sei dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Eine Mütterquote in Unternehmen lehnt die Ministerin ab. Sie halte „Quoten selten für den Stein der Weisen“, sagte sie. Sie unterstütze aber das wichtige Anliegen, bessere Arbeitsbedingungen für Mütter und Väter im Beruf zu schaffen, so die Ministerin. Dass Frauen und Männer familiäre Pflichten haben, müsse im Berufsleben selbstverständlich werden, sagte Schröder.

Insbesondere in Führungsposition ließen sich Familie oder Pflege und die Arbeit in der Regel nicht vereinbaren.

Eine „Präsenzkultur“, in der von Spitzenkräften 70 Wochenstunden verlangt würden, diskriminiere jeden Berufstätigen, der Fürsorgepflichten wahrnehmen wolle oder müsse, sagte Schröder. Sie rief insbesondere Väter auf, die Unternehmen mit familiären Verpflichtungen zu konfrontieren.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Johannes Singhammer, hatte mit Blick auf den Geburtenrückgang in Deutschland eine gezielte Bevorzugung von Müttern gegenüber Kinderlosen im Arbeitsleben gefordert. Für eine Elternquote tritt auch Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) ein. Die Geburtenzahl in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen auf ihren bislang niedrigsten Stand gesunken.