Moskau . Russland und die USA unterstützen in Syrien unterschiedliche Seiten. Nun soll Präsident Putin Obama um Zusammenarbeit gebeten haben.

Vor dem Nato-Gipfel in Polen am 8. und 9. Juli hat Russlands Präsident Wladimir Putin US-Präsident Barack Obama zu Absprachen im syrischen Bürgerkrieg aufgerufen. Putin habe Obama aufgefordert, zu einer klaren Abgrenzung zwischen Kämpfern der moderaten syrischen Opposition und extremistischen Gruppen beizutragen, teilte der Kreml mit. Das Telefonat fand demnach auf Initiative Moskaus statt.

Russland unterstützt die syrische Regierung im Bürgerkrieg mit Luftangriffen. Moskau wird vorgeworfen, dabei auch moderate Rebellen anzugreifen. Auch eine US-geführte Koalition bombardiert in Syrien unter anderem Stellungen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“. Moskau fordert seit Monaten von Washington Informationen über Positionen der moderaten Opposition. Putin und Obama hätten sich zudem für eine Fortsetzung der Syrien-Friedensgespräche stark gemacht, hieß es.

Berg-Karabach ebenfalls Thema des Gesprächs

Dem Kreml zufolge informierte Putin den US-Präsidenten auch über die Lage im Konflikt der Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan um das Gebiet Berg-Karabach. Im April waren dort 120 Menschen getötet worden. Putin hatte Mitte Juni die Präsidenten der verfeindeten Länder zur Vermittlung empfangen. Russland und die USA sind beide in den Friedensprozess für Berg-Karabach eingebunden. Auch über die Lage im Ukraine-Konflikt tauschten sich Putin und Obama aus. (dpa/aba)