London. Bei der Geberkonferenz für Syrien in London reden die Regierungschefs über Hilfe für Nahost. Die Kanzlerin äußerte sich im Vorfeld.

Deutschland wird nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2,3 Milliarden Euro bis einschließlich 2018 an Hilfe für Flüchtlinge in der Nahostregion zur Verfügung stellen. Davon sollten 1,1 Milliarden Euro bereits in diesem Jahr fließen, sagte Merkel am Donnerstag in London vor Beginn der Geberkonferenz für Syrien.

Nahrung, Schul- und Arbeitsangebote

Großbritannien und Norwegen hatten zuvor umgerechnet etwa 2,6 Milliarden Euro bis 2020 zugesagt. Die drei Länder organisieren zusammen mit Kuwait die vierte Geberkonferenz, bei der ausreichend Geld für die Versorgung der geschätzten zehn Millionen Flüchtlinge in und um Syrien und den Irak gesammelt werden soll. Eine ausreichende Versorgung mit Nahrung, aber auch Schul- und Arbeitsangeboten für die syrischen und irakischen Flüchtlinge gilt als entscheidender Faktor, um eine weitere größere Fluchtbewegung Richtung EU zu verhindern.

An der Geberkonferenz nehmen neben Dutzenden Staats- und Regierungschefs auch internationale Hilfsorganisationen teil. Die Hauptbotschaft lautet: Es ist besser und auch viel billiger, den Menschen in oder in der Nähe ihrer Heimat zu helfen als sie später in Europa versorgen zu müssen.

Auslöser für die gemeinsame Initiative ist die ernüchternde Bilanz des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und des Welternährungsprogramms WFP im Jahr 2015. Die Hilfsorganisationen mussten wegen Geldmangels die Lebensmittelrationen in den Flüchtlingslagern etwa in Libanon oder Jordanien drastisch kürzen. Dies gilt als ein Grund, warum 2015 mehr als eine Million Menschen über die Türkei in die EU kamen. (rtr)