Moskau. Russland und die USA verhandeln über die Zukunft Syriens. Russlands Außenminister Sergej Lawrow schlägt Wahlen vor.

Während die russische Luftwaffe Angriffe gegen die Stellung der Terrormiliz IS fliegt, verhandeln Russland und die USA telefonisch über die Zukunft des Landes. Gegenüber dem Fernsehsender Rossija 1 sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow: „Natürlich müssen Parlaments- und Präsidentenwahlen vorbereitet werden“.

Nach Angaben aus Moskau sprach Lawrow mit seinem US-Kollegen John Kerry unter anderem über die mögliche Einbindung weiterer Akteure aus Nahost. Lawrow informierte auch die Außenminister des Irans und Ägyptens über das Treffen in Wien, das einen Tag zuvor weitestgehend ergebnislos zuende gegangen war.

Syriens Nachbarn sollen mit verhandeln

Bereits in den kommenden Tagen wollen Lawrow und Kerry ihre Verhandlungen über den Syrien-Konflikt fortsetzen. Der russische Außenminister machte sich für eine erweiterte Gesprächsrunde stark. Auch der Iran, Ägypten, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien müssten in die Suche nach einer Lösung eingebunden werden.

Moskaus Unterstützung für die syrische Armee helfe der Regierung in Damaskus, sich zu festigen und sollte ihr Interesse an einem politischen Prozess steigern, meinte Lawrow. In Syrien tobt seit 2011 ein Bürgerkrieg, der Millionen Menschen in die Flucht treibt. Der umstrittene Machthaber Baschar al-Assad habe bei seinem überraschenden Besuch in Moskau am Mittwoch selbst gesagt, dass auf die militärische Phase des Konflikts ein politischer Prozess folgen müsse, betonte Lawrow.

USA fordert weiterhin Absetzung Assads

Die USA und die syrische Opposition fordern Assads Rücktritt. Russland ist einer der engsten Verbündeten der syrischen Regierung und unterstützt das Regime seit Ende September mit international scharf kritisierten Luftangriffen.

Lawrow sagte, Russland sei prinzipiell auch bereit, der oppositionsnahen Freien Syrischen Armee mit Einsätzen von Kampfjets zu helfen. Jedoch habe das russische Militär keine Informationen über die Rebellen-Gruppe. Der Minister rief die USA erneut auf, Russland mit Angaben über deren Positionen zu versorgen.