Zwei Tote. Regierung und Separatisten einigen sich über Abzug schwerer Waffen

Charkow. Erst ein wenig Hoffnung – und dann wieder Tote und Verletzte. Kurz nach einer Einigung über den Abzug schwerer Waffen aus den umkämpften Gebieten hat es gestern in der Ostukraine einen Anschlag gegeben. In der Stadt Charkow explodierte bei einem Gedenkmarsch für die Toten vom Kiewer Maidan vor einem Jahr eine Bombe. Zwei Menschen starben, zwölf erlitten Verletzungen. Die Regierung sprach von Terror und leitete eine Großfahndung ein. Angeblich hatten Unbekannte aus einem fahrenden Auto einen Sprengsatz auf die Teilnehmer des Gedenkmarsches geworfen.

Charkow, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, steht trotz ihrer Lage im Osten unter Kontrolle der Kiewer Regierung. Bei dem Umsturz vor einem Jahr war sie der letzte Zufluchtsort des vertriebenen Präsidenten Janukowitsch, bevor dieser sich nach Russland absetzte.

Die Vereinbarung über den Abzug schwerer Waffen ist Teil des Minsker Abkommens, das eine politische Lösung des Konflikts ermöglichen soll. Ein Sprecher der prorussischen Separatisten sagte, die Zurückverlegung der Waffen solle bis zum 7. März abgeschlossen werden. Das ukrainische Militär bestätigte die Vereinbarung. Unterdessen kam es trotz der Waffenruhe wieder zu Gefechten, besonders um die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol.