Heftige Kämpfe in Ostukraine. Westen startet diplomatische Offensive mit Kiew und Moskau

Moskau/Berlin. Der Westen reagiert mit einer Vermittlungsoffensive auf die Gewaltspirale im Ukraine-Konflikt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident François Hollande reisten am Donnerstag überraschend nach Kiew zu Gesprächen mit Präsident Petro Poroschenko. Am Freitag wollen sie in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Beendigung des Ukraine-Konflikts beraten. Dabei wollen sie laut Hollande beiden Seiten einen neuen Vorschlag für eine Lösung vorlegen. Nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier geht es darum, einen „völligen Kontrollverlust“ bei der Ausweitung der Kämpfe zu vermeiden. Putin zeigte sich zu Gesprächen bereit. Zugleich warnte die Moskauer Regierung die USA nachdrücklich vor Waffenlieferungen an die Ukraine.

Hintergrund der diplomatischen Offensive sind die heftigen Kämpfe in der Ukraine. Das im September vereinbarte Waffenstillstandsabkommen ist Makulatur. Die prorussischen Rebellen haben angekündigt, eine 100.000-Mann-Streitmacht anzupeilen. Hart umkämpft blieb Debalzewe nordöstlich der Rebellenhochburg Donezk, wo sich ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt befindet. Nato und Ukraine werfen Russland vor, die Separatisten mit Soldaten und Ausrüstung zu unterstützen.