Sonderstaatsanwalt Alberto Nisman untersuchte seit zehn Jahren den Terrorangriff auf das Jüdische Zentrum in Buenos Aires 1994, bei dem 85 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt wurden. Er war vom damaligen Präsidenten Néstor Kirchner, dem verstorbenen Mann der heutigen Präsidentin, eingesetzt worden, nachdem die Ermittlungen jahrelang nicht vorangekommen waren.

Im Jahr 2006 stimmte ein Richter Nismans Antrag zu, Anklage gegen einen früheren iranischen Präsidenten, einen Außenminister und andere Regierungsmitglieder zu erheben. Doch 2013 beschlossen Teheran und Buenos Aires, gemeinsam in dem Fall zu ermitteln. Das Motiv sei eine Verbesserung der Handelsbeziehungen zum Iran gewesen, meinten Kirchner-Kritiker. Regierungsvertreter wiesen dies als „Lüge“ zurück. Jüdische Gruppen sahen ein Unterlaufen der Nisman-Ermittlungen.