Erste Ausgabe nach dem Terror. Bundeskabinett will Islamisten Ausweise entziehen

Paris/Berlin. 700.000 Exemplare waren binnen kurzer Zeit ausverkauft: Die erste Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ nach den Terroranschlägen von Paris hat gestern in Frankreich zu einem Ansturm auf die Kioske geführt. Vor den Verkaufsstellen bildeten sich lange Schlangen. Im Internet wurden die Hefte zu horrenden Preisen – bis zu mehreren Tausend Euro – angeboten. Um die riesige Nachfrage zu decken, soll die neue „Charlie“-Ausgabe nun in einer Gesamtauflage von fünf Millionen Exemplaren gedruckt werden. Spätestens am Sonnabend soll sie auch in Deutschland zu kaufen sein.

In der islamischen Welt wurde die Zeitschrift scharf kritisiert, vor allem die Titel-Karikatur mit einem weinenden Mohammed. Das iranische Außenministerium sprach von einer „provokativen Geste“ für alle Muslime. In der „Charlie“-Redaktion hatten zwei islamistische Terroristen insgesamt zwölf Menschen erschossen.

Unterdessen hat das Bundeskabinett die gesetzlichen Regelungen für einen Ausweis-Entzug auf den Weg gebracht. Gewaltbereite deutsche Islamisten sollen so an der Ausreise in Kampfgebiete wie Syrien oder Irak gehindert werden. Sie werden einen Ersatzausweis bekommen, mit dem sie Deutschland nicht verlassen dürfen.