Kanzlerin Merkel kondoliert, Muslim-Verbände sind schockiert

Berlin/Paris. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Terroranschlag in der französischen Hauptstadt scharf verurteilt. „Mit Erschütterung habe ich die Nachricht von dem niederträchtigen Anschlag auf die Zeitungsredaktion in Paris erhalten“, heißt es in einem Kondolenztelegramm an den französischen Staatspräsidenten François Hollande. „Diese abscheuliche Tat ist nicht nur ein Angriff auf das Leben französischer Bürgerinnen und Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs.“ Sie stelle auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, „der durch nichts zu rechtfertigen ist“. Deutschland stehe eng an der Seite „unserer französischen Freunde“.

Bundespräsident Joachim Gauck betonte: „Auch wenn so kurz nach dem Anschlag noch nicht alle Hintergründe der Tat geklärt sind, kann ich sie nur mit Nachdruck verurteilen. Möge uns bewusst bleiben, dass wir uns unermüdlich für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie einsetzen und sie schützen müssen.“

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte Unterstützung der deutschen Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung des Verbrechens zu. „Wir haben keinen konkreten Hinweis auf eine vergleichbare Anschlagsplanung in Deutschland oder auf konkrete terroristische Anschläge“, sagte er in Berlin. Gleichwohl gebe die Tat in Paris „Grund zur Sorge“.

Auch US-Präsident Barack Obama sicherte der Regierung in Paris volle Unterstützung zu. Er habe seine Regierung angewiesen, den französischen Behörden „jede benötigte Unterstützung“ zukommen zu lassen, um die Verantwortlichen für die „abscheuliche Attacke“ zur Rechenschaft zu ziehen.

Der britische Premier David Cameron verurteilte den Anschlag als „barbarisch. „Wir stehen voll und ganz für die freie Meinungsäußerung und die Demokratie“, betonte er. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sicherte Frankreich die Solidarität der EU zu. Er sei „zutiefst schockiert über den brutalen und unmenschlichen Angriff“, erklärte er. Die Nato bekräftigte ihren Willen zum Kampf gegen den Terrorismus. „Die Nato-Verbündeten halten im Kampf gegen Terrorismus zusammen“, erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Auch eine ganze Reihe muslimischer Verbände in Frankreich und Deutschland äußerten Entsetzen über die Tat. Sie sei ein „Angriff auf die Demokratie und die Pressefreiheit“, erklärte der französische Rat der Muslime „im Namen der Muslime in Frankreich“. Der Liberal-Islamische Bund Deutschland betonte, ein solches Verbrechen sei nicht „mit irgendeiner Ideologie oder Religion“ zu rechtfertigen. Die Türkisch-Islamische Union (DITIB) in Köln bezeichnete die Tat als „Anschlag auf die Menschheit“.