Präsidentenwahl gescheitert. Jetzt Neuwahlen. In Umfragen liegen Spargegner vorn

Athen. Neue Sorgen um Griechenland: Das Parlament in Athen hat am Montag die Wahl eines neuen Staatspräsidenten endgültig scheitern lassen und damit Neuwahlen nötig gemacht. Premier Antonis Samaras kündigte als Termin den 25. Januar an.

Die in Umfragen führende linkspopulistische Syriza-Partei bekräftigte ihr Ziel, das auf EU-Druck eingeleitete Sparprogramm zur Bewältigung der Finanzkrise zu beenden. An Athens Börse brach der Leitindex um elf Prozent ein. Auch europaweit führten Ängste vor einem möglichen Aufflammen der Euro-Krise zu sinkenden Aktienkursen.

Die konservative Regierung wollte den früheren EU-Kommissar Stavros Dimas zum neuen Staatsoberhaupt wählen. Doch er erhielt im Parlament nur 168 Stimmen – zwölf weniger als nötig. Samaras sagte, die Neuwahlen seien die wichtigsten seit Jahrzehnten. Das Land stehe „kurz vor dem Ende der Krise“. Dies dürfe man nicht verspielen. Syriza-Chef Alexis Tsipras versprach, nach seinem Sieg werde der Sparkurs „in ein paar Tagen Geschichte sein“.

Griechenland war durch internationale Kredite über 240 Milliarden Euro vor dem Bankrott gerettet worden. Im Februar entscheidet die Euro-Zone, ob noch ausstehende Darlehen über sieben Milliarden Euro ausgezahlt werden. Nötig dafür sind Sparzusagen.