Berlin/Kiew. Auf versöhnliche Töne aus Moskau folgen neue tödliche Gefechte und Berichte über einen verdächtigen Militärkonvoi in der Krisenregion: Auch zwei Tage, bevor eine umfassende Waffenruhe in Kraft treten und eine Pufferzone eingerichtet werden soll, ist in der Ostukraine gekämpft worden. Mindestens fünf Zivilisten und zwei Soldaten seien getötet worden, vermeldeten am Sonntag die Behörden. Bundeskanzlerin Angela Merkel übte scharfe Kritik an Russland.

Am Sonnabend hatten sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Frankreichs Staatschef François Hollande überraschend zum Austausch über die Krise am Moskauer Flughafen getroffen. „Frankreich und Russland sind für ein sofortiges Ende des Blutbads“, sagte Putin. Er hoffe „auf eine Verbesserung in naher Zukunft“.

In Deutschland warnen Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur vor einem Krieg mit Russland. Horst Teltschik, früher Berater von Kanzler Helmut Kohl, sagte: „Uns geht es um ein politisches Signal, dass die berechtigte Kritik an der russischen Ukraine-Politik nicht dazu führt, dass die Fortschritte, die wir in den vergangenen 25 Jahren in den Beziehungen mit Russland erreicht haben, aufgekündigt werden.“ Der Appell richtet sich an die Regierung, die Abgeordneten und Medien. Unterzeichnet haben Ex-Bundespräsident Roman Herzog und Altkanzler Gerhard Schröder.