Proeuropäische Regierung in Kiew protestiert und erkennt Ergebnis nicht an

Donezk/Kiew. Unter scharfem Protest der proeuropäischen ukrainischen Führung haben die Separatisten im Konfliktgebiet Ostukraine erstmals eigene Parlamente wählen lassen. In den selbst ernannten „Volksrepubliken“ Lugansk und Donezk stimmten die Menschen am Sonntag weitgehend ungestört auch über „Republikchefs“ ab. Die ukrainische Führung verurteilte die Abstimmung als „verfassungswidrig“, griff aber nicht ein. Die selbst ernannten Wahlleitungen sprachen Stunden vor Ende der Abstimmung von einer hohen Wahlbeteiligung in den mehr als 400 Wahllokalen.

Der prorussische Rebellenkommandeur Alexander Sachartschenko gewann die Wahl einer Umfrage zufolge mit großer Mehrheit. Auf den früheren Elektriker entfielen mehr als 81 Prozent der Stimmen, wie eine Nachwahlbefragung im Lauf des Tages ergab.

Die Polizei und bewaffnete prorussische Separatisten patrouillierten verstärkt, um die Stimmabgabe zu ermöglichen. Nicht überall öffneten die Wahllokale, weil es in einigen Orten zu neuen Kämpfen zwischen Militär und Aufständischen kam. In Teilen des umkämpften Gebietes haben Regierungstruppen die Kontrolle. Sie ließen – wie die Separatisten vor einer Woche bei der ukrainischen Parlamentswahl – keine Abstimmung zu.