Hilferuf von Kurden an den Westen. Hamburger Justiz will Islamisten anklagen

Ankara/Hamburg. Der Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens ist offenbar durch die Luftschläge der US-geführten Allianz kaum noch zu stoppen. Inzwischen stünden die Kämpfer nur noch einen Kilometer vor der Stadt Kobane an der türkischen Grenze, berichtete der Vize-Außenminister der Kurdenregion, Idris Nahsen, telefonisch aus der belagerten Stadt. Die westlich-arabische Allianz müsse jetzt dringend „schwere Waffen, gepanzerte Fahrzeuge, Kanonen und Raketen“ zur Verfügung stellen. Wegen Granatenbeschusses haben die türkischen Behörden die Evakuierung von zwei Grenzdörfern angeordnet. Mehrere Menschen waren verletzt worden. Der Nato-Partner Türkei hat sich vorbehalten, notfalls auch mit Bodentruppen in den Konflikt einzugreifen. Gestern erklärten sich in Pakistan auch die Taliban-Rebellen mit dem IS solidarisch. Sie würden den Islamischen Staat im Kampf gegen die Ungläubigen unterstützen, hieß es.

Unterdessen bereitet die Staatsanwaltschaft Hamburg in zwei Fällen Anklage gegen mutmaßliche islamistische Terroristen vor. Es gehe um den „Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ – offenbar gegen Mitglieder oder Anhänger des IS.