London. Die britische Regierung bereitet sich ungeachtet einer anderslautenden Umfrage nach eigenen Angaben nicht auf ein schottisches Votum für die Unabhängigkeit vor. „Hier bleibt alles wie gehabt“, sagte ein Sprecher von Premierminister David Cameron am Montag. Die Regierung konzentriere sich ausschließlich darauf, für den Zusammenhalt des Vereinigten Königreichs zu werben.

Die Schotten stimmen am 18. September über eine Unabhängigkeit nach mehr als 300 Jahren ab. Am Sonntag hatte eine Umfrage erstmals eine Mehrheit für eine Abspaltung ergeben. Die Regierung in London hat den Schotten eine größere Autonomie zugesagt, sollte der Vorstoß abgelehnt werden. Cameron will in den kommenden Tagen vor Ort noch einmal verstärkt für einen Verbleib Schottlands in Großbritannien werben.

Die Umfrage war Hauptgesprächsthema an den Märkten. „Bisher war in Stein gemeißelt, dass Schottland zu Großbritannien gehört“, sagte ein Händler in Frankfurt. „An etwas anderes hat hier nicht einmal jemand gedacht.“ Investoren machten einen Bogen um das Pfund Sterling, das mit 1,6105 Dollar so niedrig notierte wie seit zehn Monaten nicht mehr.