Schon vor der Präsidentenwahl hat der Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung „Hürriyet“ seinen Posten aufgegeben. „Hürriyet“ teilte mit, der Rücktritt von Enis Berberoglu sei auf eigenen Wunsch erfolgt und habe keine politischen Gründe. Zuvor hatte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Kritik an der Dogan-Mediengruppe geübt, zu der „Hürriyet“ gehört.

Erdogans Vorwürfe hatten sich nicht nur gegen die Dogan-Mediengruppe, sondern auch gegen die Journalistin Amberin Zaman gerichtet. Sie hatte in einer TV-Sendung die Kritikfähigkeit muslimischer Gesellschaften infrage gestellt. Erdogan hatte ihr daraufhin vorgeworfen, „eine Militante in Gestalt einer Journalistin“ zu sein und die muslimische Gesellschaft zu beleidigen.