Berlin. Es ist der erste Schritt zur Umsetzung seines Friedensplans: Der neue ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat eine sofortige einseitige Waffenruhe für den Osten des Landes ausgerufen. Die einwöchige Feuerpause solle den dort gegen die Regierungstruppen kämpfenden prorussischen Separatisten Gelegenheit geben, ihre Waffen niederzulegen, sagte Poroschenko bei einem Besuch in der Unruheregion.

Ein Armeesprecher erklärte am Freitagabend, die Waffenruhe beginne um 21 Uhr. Die ukrainischen Streitkräfte sollen ihre Waffen danach nur noch zur Verteidigung einsetzen und nicht mehr aktiv gegen die militanten Separatisten vorgehen. Einer der Separatistenführer wies Poroschenkos Angebot allerdings umgehend zurück und forderte als Vorbedingung den Abzug des ukrainischen Militärs. „Niemand wird die Waffen niederlegen, solange die Truppen nicht vollständig zurückgezogen wurden“, erklärte Waleri Bolotow.

Die EU wird im Ukraine-Konflikt in den nächsten Tagen über schärfere Sanktionen gegen Russland entscheiden. Das hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt. „Die nächsten Tage werden sehr entscheidend“ dafür sein, was beim Gipfeltreffen am 26. und 27. Juni beschlossen werde. Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert mitgeteilt, dass Merkel besorgt sei über russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine.