Wien. Europäische Rechtspopulisten sind mit russischen Ultranationalisten zu einem geheimen Treffen in Wien zusammengekommen. An der Konferenz am Sonnabend nahmen Vertreter der rechtsextremen französischen Front National, der österreichischen FPÖ und der ultranationalistischen Ataka-Partei aus Bulgarien teil, wie der Schweizer „Tagesanzeiger“ und mehrere österreichische Zeitungen berichteten. Der FN-Europaabgeordnete Aymeric Chauprade sagte am Mittwoch, zentrales Thema sei die Zukunft christlicher Grundwerte in Europa gewesen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bestätigte, das „private Treffen“ besucht zu haben.

Den Berichten zufolge wurde das Treffen von dem russischen Oligarchen Konstantin Malofejew organisiert. Nach Angaben des „Tagesanzeigers“ saß auch der „Chefideologe der Eurasischen Bewegung“, der Russe Alexander Dugin, mit am Tisch. Er gilt als „Einflüsterer“ von Russlands Präsidenten Wladimir Putin. In einer Fernsehansprache im April hatte Dugin vorgeschlagen, Europa auf friedlichem Weg zu einem russischen Protektorat zu machen, um es vor Homo-Ehen, Pussy Riot und vor sich selbst zu schützen.

Offizielles Thema der Tagung war der historische Wiener Kongress, der vor 200 Jahren mit der Gründung der „Heiligen Allianz“ dem Kontinent „ein Jahrhundert der relativen Ruhe und des geopolitischen Gleichgewichts“ gebracht habe. Tatsächlich soll bei dem Treffen aber weniger die Vergangenheit, sondern vielmehr die Zukunft im Zentrum der Gespräche gestanden haben. Denn heute stünden Europäer und Christen vor historischen und geopolitischen Bedingungen, die es notwendig machten, „den Geist der Heiligen Allianz aufleben zu lassen“. So soll laut Tagesanzeiger unter anderem darüber gesprochen worden sein, wie Europa vor Liberalismus und der „satanischen Schwulenlobby“ zu retten sei.