Kiew will jetzt Soldaten von der Krim abziehen. USA: Putin ist auf einem „finsteren Kurs“

Moskau. Nach der Annexion der Krim durch Russland haben sich die militärischen Spannungen rund um die Schwarzmeerhalbinsel deutlich erhöht. Am Mittwoch stürmten prorussische Kräfte das Hauptquartier der ukrainischen Flotte in Sewastopol und setzten Marinechef Sergej Gajduk fest. Es habe weder Gewalt noch Verletzte gegeben, hieß es. Gajduk habe sich „in einem Jogginganzug“ gestellt. Zuvor war bei einem Schusswechsel ein ukrainischer Soldat getötet worden. Kiew will jetzt die verbliebenen Soldaten auf der Krim „vorübergehend“ abziehen.

Im Schwarzen Meer nahm ein US-Kreuzer an einem Seemanöver mit Bulgaren und Rumänen teil. US-Vizepräsident Joe Biden warf Kremlchef Wladimir Putin bei einem Besuch in Litauen vor, sein Land auf einen „finsteren Kurs“ zu führen. Er stellte den Balten-Staaten die Entsendung von US-Truppen in Aussicht. Auch Russland demonstrierte mit einem Manöver von Kampfjets und Bombern seine Stärke.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte Moskau auf dem Deutsch-Russischen Forum in Berlin in Anwesenheit des russischen Botschafters ultimativ auf, binnen 24 Stunden einer OSZE-Mission in der Ukraine zuzustimmen. Russland gebe ein „verhängnisvolles Beispiel“ dafür, Grenzen infrage zu stellen.