OSZE sendet militärische Beobachter in die Ukraine. Nato und Russland planen Krisen-Treffen zur Ukraine. USA drohen Russland mit Sanktionen und unterstützen die Ukraine mit einer Milliarde Dollar.

Hamburg. Auf der ukrainischen Halbinsel Krim, auf der überwiegend Russen leben, droht auch am Dienstag weiter eine militärische Eskalation.

Russland hat faktisch die Kontrolle über die Krim übernommen, das Parlament in Moskau genehmigte einen Militäreinsatz in der Ukraine. Seither wächst die Angst vor militärischen Zusammenstößen. Kremlchef Wladimir Putin macht seine Entscheidung für eine Invasion von der Entwicklung der Lage abhängig.

Am Montag sorgte ein angebliches Ultimatum Russlands, das ukrainische Krim-Militär müsse seine Waffen niederlegen, sonst werde es einen russischen Angriff geben, für Verwirrung. Während ukrainische Medien das Ultimatum bestätigten und sich dabei auf einzelne nicht namentlich genannte Mitarbeiter des ukrainischen Verteidigungsministeriums beriefen, dementierte ein Stabsvertreter der russischen Schwarzmeerflotte die Meldung.

Die EU hat einen Krisengipfel zur Lage in der Ukraine für Donnerstag angesetzt und droht Russland mit Sanktionen, falls es nicht zu einer Deeskalation komme. US-Präsident Barack Obama stoppte bereits die militärische Kooperation mit Russland. Verfolgen Sie das aktuelle Geschehen im Liveticker.

Atommacht Russland testet Interkontinentalrakete

21.01 Uhr: Inmitten der Krim-Krise hat die Atommacht Russland als Demonstration der Stärke eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Topol getestet. Die Rakete sei vom Truppenübungsgelände Kapustin Jar im Gebiet Astrachan im Süden Russlands gestartet worden, teilte der Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums, Igor Jegorow, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge mit. Das Geschoss sei wie geplant Tausende Kilometer südlich in der zentralasiatischen Republik Kasachstan auf dem Gelände Sary-Schagan eingeschlagen.

Angesichts seiner Androhung eines Militäreinsatzes in der Ukraine steht Russland aktuell im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.

Ukraine verschärft Sicherheitsvorkehrungen an Atomanlagen

20.38 Uhr: Die Ukraine hat wegen der anhaltenden Krise die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Atomanlagen verstärkt. Grund sei die „ernste Bedrohung der Sicherheit“ durch das russische Militär, teilte die ukrainische Führung am Dienstag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mit. Rechtswidrige Handlungen der russischen Streitkräfte auf ukrainischem Territorium und die Drohung mit Gewalt gefährdeten die Sicherheit der Ukraine, teilte der ukrainischen Vertreter bei der IAEA in einem Brief an die Atomenergiebehörde mit. Dies berge mögliche Folgen für die Atomanlagen in der Ukraine. Der Brief datiert vom 4. März und lag der Nachrichtenagentur Reuters vor.

In dem Land sind 15 Atomreaktoren an vier AKW in Betrieb. Sie haben nach IAEA-Angaben im vergangenen Jahr fast 44 Prozent der Energie in dem Land geliefert. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete ein militärisches Eingreifen auf der ukrainischen Halbinsel Krim, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, zwar derzeit als nicht nötig. Andererseits behielt er sich diesen Schritt ausdrücklich als letztes Mittel vor.

Obama: Russland isoliert sich von Nachbarländern

20.04 Uhr: Russland hat sich nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama durch sein Vorgehen in der Krim-Krise von seinen Nachbarländern isoliert. Moskaus Handeln sei kein Zeichen von Stärke, sondern schüre bei Staaten in der Region tiefe Sorgen und Misstrauen, sagte Obama am Dienstag in Washington. Wegen der russischen „Einmischung“ würden viele Länder auf Distanz zu Moskau gehen. Obama zeigte sich überzeugt, dass Russland gegen internationales Recht verstoßen habe. Es gebe jedoch Berichte, dass Putin innehalte und die Sache reflektiere.

Kurz zuvor hatte US-Außenminister John Kerry Russland zur Deeskalation in der Krise aufgerufen. Der Kreml müsse seine Truppen wieder zurück in die Kasernen rufen, sagte Kerry in Kiew. Sonst bleibe den USA und ihren Partnern keine andere Wahl, als Russland „politisch, diplomatisch und wirtschaftlich zu isolieren“. Die USA beschuldigen den Kreml, mit Tausenden Soldaten die zur Ukraine gehörende Halbinsel besetzt zu haben. Russlands Präsident Wladimir Putin bestreitet dies. Nach russischer Darstellung handelt es sich um „Selbstverteidigungskräfte“.

EU-Kommission entscheidet über Finanzhilfe für Kiew

19.46 Uhr: Die EU-Kommission entscheidet am Mittwoch in Brüssel über Finanzhilfe für die Ukraine. EU-Energiekommissar Günther Oettinger zufolge wird etwa erwogen, der Ukraine bei der Bezahlung von Gasrechnungen an Russland unter die Arme zu greifen. Die Ukraine steckt politisch im Umbruch und steht vor dem Staatsbankrott. Nach eigenen Angaben benötigt die Regierung in Kiew in den kommenden zwei Jahren 35 Milliarden Dollar (rund 25 Milliarden Euro). Die USA bieten der Ukraine einen Hilfskredit in Höhe von einer Milliarde Dollar (rund 725 Millionen Euro) an. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Finanzlage der Ukraine vor Ort prüfen.

OSZE: Militärische Beobachtermission fährt in die Ukraine

19.04 Uhr: Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) wird eine militärische Beobachtermission in die Ukraine entsenden. Das beschlossen 20 Länder der Organisation am Dienstag in Wien, wie es aus westlichen Diplomatenkreisen hieß. Die unbewaffneten Beobachter könnten schon am Mittwoch abreisen. Die Mission soll militärische Aktivitäten Russlands beobachten.

Die OSZE-Beobachter fahren auf Einladung der Ukraine in das Land. Ob sie tatsächlich Zugang zur ukrainischen Halbinsel Krim bekommt, sei aber noch nicht klar. Die Beobachter könnten zunächst auch in andere Teile der Ukraine reisen. Die militärische Beobachtermission ist unabhängig von einer geforderten diplomatischen Mission der OSZE und der von Deutschland und anderen Ländern geforderten internationalen Kontaktgruppe.

Kerry setzt auf gemeinsame Haltung mit Deutschland bei Krim-Krise

18.19 Uhr: US-Außenminister John Kerry hat sich zuversichtlich gezeigt, bei den Verhandlungen mit Russland eine gemeinsame Position mit der Bundesregierung einzunehmen. „Ich glaube daran, dass wir uns einig sein werden“, sagte Kerry am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. „Präsident Obama wird in Kürze mit Bundeskanzlerin Merkel sprechen. Ich werde weitere Gespräche mit Außenminister Steinmeier führen.“ Die USA drohen Russland mit Sanktionen, weil russische Soldaten aus US-Sicht die zur Ukraine gehörende Krim unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die Bundesregierung setzt im Verhältnis zu Russland eher auf Verhandlungen.

Obama: Russland kann noch immer stabilisierend wirken

18.07 Uhr: US-Präsident Barack Obama erklärt, Russland habe weiterhin die Chance, sich an den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Schaffung stabiler Verhältnisse in der Ukraine zu beteiligen.

Ukraine und Russland beginnen Beratungen

17.55 Uhr: Mitten in der Krim-Krise hat die ukrainische Führung nach Worten von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk offiziell Kontakt zur russischen Regierung aufgenommen. „Erste Schritte hin zu Konsultationen der Minister sind getan“, sagte Jazenjuk am Dienstag in Kiew. Ein Thema seien die Schulden der Ukraine von rund zwei Milliarden US-Dollar für russische Gaslieferungen. „Hier erwarten wir die Entscheidung Russlands über einen Kredit“, sagte er. Der mittlerweile entmachtete Präsident Viktor Janukowitsch habe die Schulden auflaufen lassen. US-Außenminister John Kerry hatte Kiew am Dienstag eine Milliarde US-Dollar (726 Mio Euro) Hilfe zugesagt.

Kerry ruft Russland zur Deeskalation in der Krim-Krise auf

17.42 Uhr: John Kerry hat Russland zur Deeskalation in der Krim-Krise aufgerufen. Der Kreml müsse seine Truppen wieder zurück in die Kasernen rufen, sagte Kerry, der am Dienstag nach Kiew reiste. Sonst bleibe den USA und ihren Partnern keine andere Wahl, als Russland „politisch, diplomatisch und wirtschaftlich zu isolieren“.

Britisches Regierungspapier zur Ukraine abfotografiert

17.35 Uhr: Der britischen Regierung ist ein peinlicher Patzer passiert. Einem Fotografen war es gelungen, ein vertrauliches Papier abzulichten, als es in die Downing Street transportiert wurde. Aus dem Papier wurde deutlich, dass Großbritannien trotz der politischen Krise seine wirtschaftlichen Interessen in der Krisenregion wahren will. „Das Vereinigte Königreich sollte im Moment keine Handelssanktionen unterstützen oder das Finanzzentrum London für Russen schließen“, heißt es in dem Papier. Außenminister William Hague bedauerte den Vorfall.

ARD sendet Brennpunkt zur Lage in der Ukraine

17.09 Uhr: Tausende russischer Militärs patrouillieren auf der Krim – und der russische Präsident spricht von „einheimischen Selbstverteidigern“. Ein betont entspannter Wladimir Putin präsentiert heute zum ersten Mal seine Weltsicht der Öffentlichkeit, hält sich alle Optionen offen und schürt damit neue Ängste in der Ukraine. Die große Putin-Show als Deckmantel für eine Invasion, die er ganz „legitim“ findet? Was kann Europa tun? Was könnten Sanktionen bewirken? Und wie viel Macht hat die Supermacht Amerika in dieser angespannten Lage noch? Zur aktuellen Lage in der Ukraine sendet die ARD am Dienstagabend einen Brennpunkt (20.15 bis 20.30 Uhr).

EU bereitet Versorgungssicherheit der Ukraine Sorgen

16.56 Uhr: Die EU-Kommission erwägt, der Ukraine bei der Bezahlung von Gasrechnungen an Russland unter die Arme zu greifen. „Wir machen uns Sorgen um die Versorgungssicherheit der Ukraine“, sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger nach einem Treffen mit den Energieministern der 28 EU-Länder. Daher spiele für das geplante Hilfsprogramm der Kommission „das Thema Gas, Gasversorgungssicherheit und Bezahlung der Gasrechnungen durch die Ukraine“ an Russland „eine besondere Rolle“.

Nach Kenntnis der Kommission habe die Ukraine Gas für rund zwei Milliarden US-Dollar (1,45 Milliarden Euro) noch nicht bezahlt, sagte Oettinger weiter. Der für sie derzeit geltende ermäßigte Preis von 168 US-Dollar für 1000 Kubikmeter Gas laufe Ende März aus. Ab dem 1. April könnte Russland den Preis auf 400 US-Dollar für dieselbe Menge erhöhen. Dadurch würde „die Kapitaldecke und die finanzielle Handlungsfähigkeit der Ukraine weiter verschlechtert“.

Putin berät sich mit Chinas Präsident Xi

16.25 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin berät nach Angaben seines Amtes mit Chinas Staatschef Xi Jinping über die Lage in der Ukraine. Die Positionen beider lägen eng beieinander.

Russland blockiert Meerenge von Kertsch

16.07 Uhr: Die russische Marine blockiert der ukrainischen Küstenwache zufolge die Straße von Kertsch zwischen der Krim und Russland.

Nato und Russland planen Krisen-Treffen zur Ukraine

16.01 Uhr: Die Nato und Russland haben für (den morgigen) Mittwoch ein Sondertreffen zur Ukraine-Krise vereinbart. Dies teilte das Verteidigungsbündnis in Brüssel mit. Angeregt hatte das Treffen Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Russland habe am Dienstag zugestimmt, als die Nato-Botschafter die Krise berieten, hieß es.

Rasmussen hatte die russische Intervention im Nachbarland Ukraine als Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und als Gefahr für Frieden und Sicherheit in Europa bezeichnet. Der russische Präsident Wladimir Putin beharrte jedoch am Dienstag auf seinem Recht, das Militär zum Schutz von Russen in der Ukraine einzusetzen.

London will sich bei Russland-Sanktionen alle Optionen offenhalten

15.47 Uhr: Die britische Regierung will sich noch nicht festlegen, welche Sanktionen sie wegen der Krim-Krise gegen Russland verhängen könnte. „Alle Optionen sind noch auf dem Tisch, auf diplomatischer und wirtschaftlicher Seite“, sagte Außenminister William Hague am Dienstag vor Abgeordneten. Zuvor hatte ein abfotografiertes internes Regierungsdokument die Runde gemacht, in dem finanzielle Sanktionen ausgeschlossen wurden.

Ein Regierungsberater hatte das Dokument am Montag bei sich getragen, als es einem Fotografen gelang, es so zu fotografieren, dass der Text dabei lesbar war. Großbritannien sollte vorerst „keine Handelssanktionen unterstützen ... oder Londons Finanzzentrum für Russen schließen“, war darauf zu lesen. Das Dokument „sollte nicht als Wegweiser für die Ansichten des Außenministers“ missverstanden werden, betonte hingegen Hague. Noch seien keine Entscheidungen gefallen.

Die EU hatte Russland am Montag mit Sanktionen gedroht, sollte das Land nicht bis zu einem Sondergipfel in Brüssel am Donnerstag zur Deeskalation auf der Krim beitragen. Auf die Frage, ob auch ein Einfrieren russischer Konten in Großbritannien möglich wäre, reagierte Hague im britischen Unterhaus vorsichtig. „Wir müssen uns rechtlich unserer Sache sehr sicher sein, um Sanktionen gegen Einzelpersonen zu verhängen.“

Steinmeier sieht bessere Chancen für Krim-Kontaktgruppe

15.38 Uhr: Außenminister Frank-Walter Steinmeier sieht bessere Chancen auf die Gründung einer internationalen Kontaktgruppe zur Lösung der Krim-Krise. „Wir sind noch nicht da. Aber ich glaube, dass es sich lohnt, ins Gespräch zu kommen“, sagte Steinmeier am Dienstag auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Der SPD-Politiker verwies in diesem Zusammenhang auf Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der auf einer Pressekonferenz in Moskau eine solche Kontaktgruppe erstmals öffentlich als möglich bezeichnet hatte.

In der Gruppe sollen sowohl die neue ukrainische Regierung als auch Russland vertreten sein. Nach dpa-Informationen wollen sich dazu noch an diesem Dienstagabend Spitzendiplomaten aus mehreren Ländern in Paris treffen. Am Mittwoch könnten die Beratungen auf Ebene der Außenminister fortgesetzt werden. Wegen einer länger geplanten Libanon-Konferenz werden auch die Außenminister aus Russland und den USA, Sergej Lawrow und John Kerry, in Paris erwartet.

Steinmeier verwies darauf, dass auch wegen des bevorstehenden EU-Gipfels, der am Donnerstag Sanktionen gegen Russland beschließen könnte, die Zeit dränge. Sie sei aber „vor allen Dingen knapp, weil die Risiken in der Ukraine steigen“. Zugleich mahnte er alle Seiten zur Zurückhaltung. „Ich hoffe, dass jeder in dieser angespannten Situation darauf verzichtet, noch Öl ins Feuer zu gießen.“ Steinmeier will am Mittwoch ebenfalls nach Paris reisen.

Steinmeier mahnt in Ukraine-Krise zur Besonnenheit

15.20 Uhr: Steinmeier hat in der Ukraine-Krise an alle Seiten appelliert, Ruhe zu bewahren. Es sei dringend nötig, einen Ausweg aus der Eskalationsspirale zu finden. „Die Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt in der Ukraine“, warnte er nach der Rückkehr von Krisengesprächen in der Schweiz. „Wir dürfen nicht unterschätzen: Das ist eine hoch nervöse Stimmung. Da stehen sich vor allem in der Ost-Ukraine Sicherheitskräfte bewaffnet gegenüber. Schon Missverständnisse und Fehler von einzelnen können darüber entscheiden, ob das Land in die Gewalt der letzten Wochen zurückfällt. Das müssen wir verhindern.“ Er hoffe deshalb, dass sich jeder seiner Verantwortung bewusst sei und darauf verzichte, in dieser angespannten Situation noch Öl ins Feuer zu gießen.

Russland stimmt Treffen mit der Nato zu

14.55 Uhr: Italiens Außenministerin Federica Mogherini erklärt, Russland habe einem Treffen mit der Nato am Mittwoch zugestimmt.

EU will Ukraine mit Hilfspaket unterstützen

14.20 Uhr: Die EU will die finanziell angeschlagene Ukraine mit einem Hilfspaket unterstützen. Die EU-Kommissare werden bei ihrer regulären Sitzung am morgigen Mittwoch (5. März) über Unterstützung beraten und voraussichtlich „ein solches Paket beschließen“, kündigte eine Kommissionssprecherin am Dienstag in Brüssel an. Eine Summe nannte sie nicht.

Offenbar ist Brüssel bereit, seine Finanzhilfe aufzustocken. Die EU hatte der Ukraine bereits im vergangenen Jahr rund 600 Millionen Euro angeboten und dies an strenge Bedingungen geknüpft, etwa dass Kiew einen Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) annimmt. Dieses Angebot könnte nach Medienberichten auf bis zu eine Milliarde erhöht werden, um einen Staatsbankrott der Ukraine abzuwenden.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte bereits am Montag der Ukraine Hilfe und Unterstützung durch die Europäische Union zugesagt. „Es gibt eine europäische Perspektive für die Ukraine in der Zukunft“, sagte Barroso auf einer Konferenz in Berlin. „Das Minimum, was wir für die Ukraine tun können, ist ihre Souveränität zu unterstützen.“

„Sehr bald“ Sanktionen gegen Russland

13:38 Uhr: Die USA sind nach Angaben eines Regierungsvertreters bereit, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dies werde „höchst wahrscheinlich sehr bald“ geschehen. Man gehe von einigen Tagen, nicht Wochen aus.

USA stützen Ukraine mit einer Milliarde Dollar

13:32 Uhr: Die USA wollen der Ukraine eine Milliarde Dollar Hilfe für die Energieversorgung zur Verfügung stellen. Das teilte das Weiße Haus am Dienstag in Washington mit. Angedacht sei außerdem, die Zentralbank und das Finanzministerium in Kiew mit technischer Expertise zu unterstützen. Fachleute aus den USA sollten dabei helfen, dem Marktdruck standzuhalten und wichtige Energiereformen umzusetzen.

US-Ausbilder sollen der Ukraine auch dabei helfen, Wahlen nach internationalen Standards abzuhalten. Geplant sind zudem Hilfen im Kampf gegen Korruption und für mehr Transparenz. Noch diese Woche soll ein Team von US-Fachleuten nach Kiew reisen, um möglicherweise unterschlagene Vermögenswerte ausfindig zu machen und zurückzugewinnen.

Ukrainisches Telekommunikationssystem Ziel von Cyberattacken

13.05 Uhr: Das ukrainische Telekommunikationssystem ist nach Angaben des nationalen Geheimdienstes Ziel von Cyberattacken geworden. Gestört worden seien unter anderem Mobilfunk-Verbindungen ukrainischer Parlamentsabgeordneter. Dabei sei Technik genutzt worden, die auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim installiert worden sei.

Ukraine nimmt mit 23 Sportlern an Paralympics in Russland teil

12.59 Uhr: Die Ukraine nimmt trotz des Konflikts mit Russland mit 23 Sportlern an den Winter-Paralympics in Sotschi teil. „Die Mannschaft ist schon da, und bis jetzt nimmt sie auch teil“, sagte Eva Werthmann, Sprecherin des Internationalen Paralympics Komitee (IPC).

Putin warnt den Westen vor Sanktionen

12.43 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Westen vor der Verhängung von Strafmaßnahmen wegen der eskalierten Lage auf der Krim gewarnt. Wer über Sanktionen nachdenke, müsse sich auch der Konsequenzen bewusst sein, sagte Putin. Beide Seiten würden in einem solchen Fall Schaden nehmen.

Putin: Krim-Bürger sollen über Status der Halbinsel entscheiden

12.38 Uhr: Über den künftigen Status der Krim sollen nach den Worten von Putin die Bewohner der Autonomen Republik selbst entscheiden. „Nur die Bürger können und sollen über ihre Zukunft in einer freien und sicheren Willensentscheidung bestimmen“, sagte der russische Präsident. Derzeit sei kein Anschluss vorgesehen. Putin betonte das Recht des Volkes auf Selbstbestimmung. Auf der Krim ist am 30. März eine Volksabstimmung über die Abspaltung geplant. Die prorussische Krim-Führung strebt einen Status als Staat an. Die ukrainische Führung hält dieses Referendum für rechtswidrig.

Putin: Kontaktgruppe im Ukraine-Konflikt ist möglich

12:33 Uhr: Putin hat sich offen gezeigt für den deutschen Vorschlag einer internationalen Kontaktgruppe im Ukraine-Konflikt. „Im Prinzip ist das möglich“, sagte er am Dienstag vor Journalisten.

Putin: Keine Notwendigkeit für Militär-Gewalt auf Krim

12:05 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, er sehe derzeit keine Notwendigkeit, militärische Gewalt auf der Krim einzusetzen. Russland habe aber die Möglichkeit, dies zu tun. Er halte sich alle Optionen offen, sollte in der Ostukraine Anarchie ausbrechen.

Erhöhung des Gaspreises für die Ukraine

12:01 Uhr -Gazprom-Chef Miller kündigt eine Erhöhung des Gaspreises für die Ukraine ab April an. Die Ukraine habe zudem Gazprom am Montag mitgeteilt, die Gasrechnung für Februar nicht vollständig begleichen zu können.

Putin nennt Machtwechsel in der Ukraine einen Putsch

11:49 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag den Machtwechsel in der Ukraine als bewaffneten Umsturz und verfassungswidrigen Putsch bezeichnet.

Grüne bringen Boykott der Fußball-WM 2018 in Russland ins Spiel

11:39 Uhr: Die Grünen bringen angesichts des russischen Vorgehens auf der Krim einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland ins Spiel. „Ich bin kein Freund des Boykotts, aber in Russland sehe ich keine andere Möglichkeit, als dieses Zeichen zu setzen“, sagte ihr sportpolitischer Sprecher Özcan Mutlu am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Sport und Politik gehörten zusammen. Auch der Sport müsse gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und an den Zuständen vor Ort ernsthafte und öffentliche Kritik äußern.

„Die Krise auf der Krim zeigt bereits Auswirkungen auf die Paralympics in Sotschi“, sagte Mutlu, der für seine Partei im Sportausschuss des Bundestages sitzt, zum Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. „Wie sollen sich die Sportlerinnen und Sportler in so einer angespannten Situation und bei diesen Drohgebärden Putins auf den Sport konzentrieren?“ Einem Land, das Völkerrechte verletze, dürfe eine solche prominente Plattform wie die Fußball-WM nicht gegeben werden.

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi hätten gezeigt, dass Menschen- und Minderheitenrechte wie auch Fragen des Umwelt- und Naturschutzes eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung über den Austragungsort von Weltmeisterschaften und anderen sportlichen Großereignissen bekommen. „Bei völkerrechtswidrigen Vorgehen darf es keinen Kompromiss geben“, forderte Mutlu. Die Fußball-WM gilt nach den Olympischen Spielen als das nächste Prestigeobjekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Steinmeier: Kontaktgruppe muss schnell kommen

10.52 Uhr: Um Sanktionen gegen Russland noch abzuwenden, muss sich die internationale Gemeinschaft nach Einschätzung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sehr schnell auf eine internationale Kontaktgruppe verständigen. Die Berichte über den Abzug russischer Soldaten aus dem Grenzgebiet seien „ein kleines Signal der Deeskalation“. Aber die Verhandlungen mit Russland seien sehr schwierig, sagt Steinmeier in Genf nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow.

Warnschüsse auf der Krim

10:46 Uhr: Russische Soldaten in einer besetzten Luftwaffenbasis auf der Krim haben ukrainische Soldaten mit Warnschüssen eingeschüchtert. Rund 300 ukrainische Militärangehörige gingen am Dienstagmorgen unbewaffnet zu ihrem Stützpunkt in Belbek und forderten die Besatzer auf, sie wieder an ihre Arbeit gehen zu lassen. Die rund ein Dutzend russischen Soldaten feuerten in die Luft und warnten, sie würden auf die Ukrainer schießen, wenn sie sich weiter näherten.

Inzwischen sollen nach Angaben der Übergangsregierung in Kiew rund 16.000 russische Soldaten auf der Krim sein, die alle wichtigen strategischen Orte und Militäreinrichtungen kontrollieren. Ein Berichten zufolge an das ukrainische Militär gestelltes Ultimatum, seine Kriegsschiffe bis zum Morgen an russische Kräfte zu übergeben, verstrich ohne Zwischenfälle. Die zwei Schiffe lagen weiter in Sewastopol vor Anker. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums hatte am späten Montagabend gesagt, es gebe kein solches Ultimatum.

Ukrainisches Parlament ratifiziert EU-Kreditabkommen

10:11 Uhr: - Das ukrainische Parlament ratifiziert ein Kreditabkommen mit der EU, das den Weg für den Erhalt von 610 Millionen Euro ebnet. Das Abkommen war schon im Februar 2013 ausgehandelt worden, wurde aber vom gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht ratifiziert.

Krim-Krise: Paralympics-Komitee will sich nicht einmischen

10:07 Uhr: Ungeachtet der drohenden Eskalation im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland will sich der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) nicht in die Krim-Krise einmischen und erwartet „großartige“ Winterspiele in Sotschi. „Wir sind uns voll und ganz bewusst, was andernorts passiert und werden die globale Politik den Politikern überlassen“, sagte Sir Philip Craven (63) nach seiner Ankunft in Sotschi: „Wir beobachten die Situation genau, und die Sicherheit und das Wohlbefinden der Athleten und Offiziellen genießen unsere oberste Priorität.“

Sotschi liegt nur etwa 475 Kilometer südöstlich der Krim-Region. Trotz des Schattens über den Spielen und eines drohenden Krieges freut sich Craven auf die Wettkämpfe. „Die letzten Vorbereitungen vor der Eröffnungsfeier am Freitag laufen, und wir sind zuversichtlich, großartige Spiele hier in Sotschi zu erleben“, sagte der Brite.

US-Flugzeugträger macht vor griechischer Hafenstadt fest

10:04 Uhr: Der amerikanische Flugzeugträger USS George H. W. Bush ist in Griechenland vor dem Hafen von Piräus vor Anker gegangen. Dies berichtete das griechische Fernsehen am Dienstag. Die weiteren Ziele waren unbekannt. Militärexperten werteten die Präsenz des Flugzeugträgers als Versuch der USA, in der Region Flagge zu zeigen. Eine Einfahrt des mehr als 300 Meter langen Schiffes ins Schwarze Meer galt als unwahrscheinlich. Geschlossene Meere seien nicht für Flugzeugträgeroperationen geeignet, hieß es.

Von Piräus aus ist die Einfahrt der Dardanellen, die zum Marmara Meer und dem Schwarzen Meer führen, nur etwa zehn Stunden entfernt. Der Flugzeugträger mit 3500 Mann und mehreren Kampfjets an Bord wird nach Informationen aus Kreisen des griechischen Verteidigungsministeriums „ein paar Tage“ bleiben.

Die George Bush war Mitte Februar aus der US-Marinebasis in Norfolk ausgelaufen und soll die Aktionen der US-Flotten im Indischen Ozean und im Mittelmeer unterstützen.

Russland stoppt Kauf von Fremdwährungen

9.54 Uhr: Das russische Finanzministerium teilt mit, den Kauf von Fremdwährungen zu stoppen. Es begründet das damit, den eigenen staatlichen Reserven-Fonds auffüllen zu wollen wegen hoher Marktschwankungen. Zuvor drohte ein Kreml-Berater damit, im Falle von US-Sanktionen womöglich den Dollar als Währungsreserve aufzugeben.

Moskau droht USA mit Sanktionen und Konsequenzen

9.12 Uhr: Ein Kreml-Berater droht den USA mit Konsequenzen, sollten diese Sanktionen gegen Russland verhängen. Sollte etwa die Regierung in Washington die Konten russischer Geschäftsleute und anderer Personen einfrieren, werde Moskau allen Haltern von US-Staatsanleihen empfehlen, diese zu verkaufen.

Putin ordnet Abschluss von Militärübung in Russland an

8.28 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine vor Tagen begonnene Militärübung auf russischem Territorium planmäßig beenden lassen. Die im Westen des Riesenreiches stationierte Armee sei nach einer großangelegten Überprüfung der Gefechtsbereitschaft in die Kasernen zurückbefohlen worden, teilte Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau mit.

Die Übung mit etwa 150.000 Soldaten sowie Flugzeugen, Panzern und Schiffen hatte vergangene Woche begonnen. Westliche Politiker werteten das Manöver inmitten des eskalierten Ukraine-Konflikts als Drohgeste Russlands. Peskow sagte nach Angaben der Agentur Itar-Tass, Putin habe als Oberbefehlshaber am Montag bei St. Petersburg die Kampfbereitschaft der Einheiten persönlich überprüft. Die Übung sei erfolgreich gewesen.

Russische Kriegsschiffe auf dem Weg ins Schwarze Meer

8.05 Uhr: Im Zuge der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim haben zwei russische Kriegsschiffe den Bosporus in der türkischen Metropole Istanbul passiert. Die beiden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte kamen vom Mittelmeer und waren auf dem Weg zum Schwarzen Meer. Nach türkischen Medienberichten handelte es sich um die „Saratow“ (Nummer 150) und die „Jamal“ (Nummer 156). Sie durchquerten die Meerenge am Dienstagmorgen gegen 07.30 Uhr (06.30 MEZ).

USA legen militärische Zusammenarbeit mit Russland auf Eis

7.40 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat wegen der Krise auf der Krim sämtliche Kontakte zum russischen Militär eingefroren. Ein Pentagon-Sprecher erklärte am Montagabend, davon seien auch geplante gemeinsame Treffen, Besuche und Konferenzen betroffen. Man wisse das Verhältnis, das sich in den vergangenen Jahren zum russischen Militär entwickelt habe, durchaus zu schätzen. Um auf dieser Basis weiter zu kooperieren, müsse Russland jedoch seine Streitkräfte von der Krim abziehen, sagte der Sprecher.

US-Präsident Barack Obama traf sich wegen der Situation in der Ukraine am Montagabend mit seinem Nationalen Sicherheitsteam, dem unter anderem Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Chuck Hagel angehören. Dabei wurde die nationale Sicherheit besprochen. Wenige Stunden später sollte Kerry in die ukrainische Hauptstadt Kiew fliegen, um sich dort mit der neuen Regierung auszutauschen und ihr die Unterstützung der USA zu versichern.