Durch Obamas Pleite verlieren 800.000 Beamte ihr Gehalt. Auch die deutsche Wirtschaft reagiert besorgt. Die USA nähmen mit dem Streit die gesamte Weltwirtschaft „in Geiselhaft“, so der Verband BGA.

Washington. Haushaltsnotstand in den USA: Nach dem Scheitern einer Krisensitzung im Kongress über einen Übergangsetat hat US-Präsident Barack Obama den „Shutdown“ verfügt – die „Abschaltung“ großer Teile der Verwaltung. Rund 800.000 Staatsbedienstete wurden in Zwangsurlaub geschickt und erhalten kein Geld mehr. „Leider hat der Kongress seine Pflicht nicht erfüllt“, sagte Obama. Der Etatstreit war eskaliert, weil die oppositionellen Republikaner Obamas umstrittene Gesundheitsreform blockieren wollen.

Erstmals seit 17 Jahren stehen damit die US-Bürger ab sofort vor verschlossenen Behörden. Ausnahmen gelten nur für Angestellte, die für die Grundversorgung verantwortlich sind, etwa Polizisten, Soldaten und Klinikmitarbeiter. Besonders hart getroffen ist das Weiße Haus selbst. Von den rund 1700 Mitarbeitern bleiben knapp 1300 zu Hause. Renten werden weiter ausgezahlt, aber Neuanträge sind nicht mehr möglich. Viele Sehenswürdigkeiten werden geschlossen, etwa die New Yorker Freiheitsstatue.

Obama hatte die Opposition vergeblich beschworen, den Geldhahn nicht zuzudrehen. Zusätzlich droht jetzt auch noch eine Zahlungsunfähigkeit der USA, wenn der Kongress bis 17. Oktober die Schuldenobergrenze nicht erhöht. Die deutsche Wirtschaft reagierte besorgt. Die USA nähmen mit dem Streit die gesamte Weltwirtschaft „in Geiselhaft“, so der Verband BGA.