Nach der Protestaktion in der Arktis hat ein Gericht im russischen Murmansk auch die restlichen acht Greenpeace-Aktivisten unter dem Vorwurf der „Piraterie“ für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Damit sitzen nun alle 30 Besatzungsmitglieder des Eisbrechers „Arctic Sunrise“ im Gefängnis. Die Umweltschützer aus 18 Ländern hatten am 18. September gegen Ölbohrungen in der Arktis protestiert und dabei versucht, auf eine Ölplattform der russischen Erdgasfirma Gazprom zu klettern. Daraufhin stürmte die russische Küstenwache das Schiff.

Greenpeace-Exekutivdirektor Kumi Naidoo bezeichnete das Vorgehen der russischen Justiz als „offenkundigen Versuch zur Einschüchterung“ all jener, die sich gegen die Ausbeutung des Öls in der Arktis auflehnen. Die Bundesregierung forderte Moskau auf, in den Ermittlungen rechtsstaatliche Maßstäbe zu wahren. Die Entwicklung würden mit einiger Sorge beobachtet.