Amerikaner und Briten warten mit Militärschlag auf Urteil der Uno-Giftgasexperten

Hamburg. Gibt es doch noch eine diplomatische Lösung? Die USA, Großbritannien und Frankreich wollen ihren angekündigten Militärschlag gegen Syrien offenbar um wenige Tage verschieben. US-Präsident Barack Obama versicherte, die Entscheidung sei noch nicht gefallen. In Großbritannien wurde Premierminister David Cameron vom Parlament ausgebremst. Die Labour-Opposition kritisierte, es gebe noch keine überzeugenden Beweise für den angeblich von Syriens Diktator Baschar al-Assad befohlenen Giftgas-Einsatz mit Hunderten Toten. Deshalb werde man einem Militäreinsatz derzeit nicht zustimmen. Nach Informationen der „New York Times“ haben auch die USA bisher keine Beweise, die Assad direkt mit dem Giftgas in Verbindung bringen.

Nach Uno-Angaben werden die internationalen Chemiewaffen-Experten an diesem Freitag ihre Arbeiten in Syrien beenden und am Sonnabend das Land verlassen. Von ihrem Urteil wird abhängen, ob und wie schnell es zu dem Einsatz von Raketen und Marschflugkörpern gegen Syrien kommt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefonierte mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin, um ihn doch noch für ein gemeinsames Vorgehen des Uno-Sicherheitsrats zu gewinnen. Bisher lehnt Russland einen Militärschlag gegen Syrien kategorisch ab.