Washington. US-Präsident Barack Obama sagt, es gebe noch keine Entscheidung über ein militärisches Eingreifen in Syrien als Reaktion auf den Einsatz von Giftgas in dem Land. Voraussichtlich würden sich Großbritannien und Frankreich an einem Militärschlag beteiligen. Und es kursieren bereits Szenarien für einen solchen Einsatz. Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Wer schießt mit was?

Im Mittelmeer liegen mittlerweile fünf Zerstörer der US-Marine. Sie sind mit Tomahawk-Raketen bestückt, die knapp 2000 Kilometer Reichweite haben und 450 Kilo schwere Sprengköpfe tragen können. Zudem sind zwei US-Flugzeugträger in der Region. Die britische Marine hat ein U-Boot im Mittelmeer, das mit Tomahawk-Raketen bestückt sein dürfte. Frankreich würde Kampfjets mit Raketen entsenden.

Wer entscheidet in Washington?

Der Einsatzbefehl käme direkt von Obama und ginge an US-Generalstabschef Dempsey und Verteidigungsminister Hagel. Das direkte Kommando könnte Admiral Clingan übernehmen, der die US-Seestreitkräfte in Europa befehligt. In einer Koalition mit Frankreich und Großbritannien würde wohl eine Arbeitsgruppe die Ziele koordinieren.

Was sind mögliche Ziele?

Hauptquartiere von Militärs, Polizei und Republikanischer Garde, die Zentrale von Assads Baath-Partei, zudem Kommandostände, Waffendepots (nicht von C-Waffen) Luftabwehrsysteme, Flugzeuge und Radaranlagen. Ein Angriff mit Raketen dürfte nachts beginnen und mehrere Stunden dauern. Nach Aufklärung der angerichteten Schäden könnte es eine oder zwei weitere Angriffswellen geben.