Besonders religiös sind Moslems und Katholiken, zeigt eine internationale Studie

Berlin. Laut dem neuen Religionsmonitor, einer großen internationalen Vergleichsstudie der Bertelsmann-Stiftung, ist es um die christliche Religiosität in protestantisch geprägten Ländern und Regionen schlecht bestellt. In Schweden gelten nur noch rund 45 Prozent der Bevölkerung als „hoch-“ oder „mittelreligiös“. Damit ist der Abstand der Skandinavier zu den Ostdeutschen, wo sich ausgeprägte Religiosität nur bei 35 Prozent der Bevölkerung findet, nicht besonders groß. „Länder mit einer protestantischen Kulturgeschichte“, so resümieren die Autoren der Studie, „scheinen mittlerweile einen beträchtlichen Weg der Säkularisierung hinter sich gebracht zu haben.“

Abgesehen von den Konfessionslosen haben in Europa die Protestanten die geringsten Glaubenswerte. Fast 100 Prozent der Muslime sind „hoch-“ oder „mittelreligiös“ und rund 85 Prozent der Katholiken. Aber auch im Katholizismus gibt es Erosionsprozesse. So geht im katholischen Spanien die Religiosität der jüngeren Generation stärker als in jedem anderen untersuchten Land Europas zurück. Bei den über 45-Jährigen stellt der Religionsmonitor für Spanien eine „hohe“ oder „mittlere“ Religiosität bei mehr als 80 Prozent der Menschen fest. Doch Spanier zwischen 30 und 45 Jahren sind nur zu 65 Prozent religiös, und die unter 29-Jährigen kommen nur auf 57 Prozent.