Großbritanniens Premierminister David Cameron hat im Kampf gegen grenzüberschreitende Steuerflucht die britischen Überseegebiete und Kronbesitzungen zu einer stärkeren Zusammenarbeit aufgefordert. Wie die Nachrichtenagentur PA berichtete, unterstrich er in einem Brief an die Führungen der Gebiete zwar deren Recht, niedrige Steuersätze festzulegen. Die Regeln müssten jedoch fair festgelegt und durchgesetzt werden. Viele der international als Steueroasen gebrandmarkten Regionen sind britische Überseegebiete oder britischer Kronbesitz. Zwar glaube er, dass niedrige Steuern ein Motor für Wachstum und Wohlstand seien, schrieb Cameron. „Aber niedrige Steuern sind nur dann tragbar, wenn das, was geschuldet ist, auch tatsächlich gezahlt wird.“

Bei der Besteuerung von Unternehmen in Europa klaffen Realität und Rhetorik weit auseinander. Im November haben Abgeordnete des britischen Parlaments Google, Starbucks und Amazon die Hölle heißgemacht, weil sie ihre Milliardengewinne in Steuerparadiese verschoben. Einen Monat später kündigte Schatzkanzler George Osborne an, die Unternehmenssteuer auf 21 Prozent zu senken – unter die Sätze in Deutschland und Frankreich.