Nordkoreas Regime fährt Plutonium-Reaktor wieder hoch. China mahnt zur Mäßigung

Seoul. Im schwelenden Konflikt auf der koreanischen Halbinsel verstärkt das kommunistische Regime seine Drohgebärden: Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA kündigte am Dienstag an, der vor sechs Jahren abgeschaltete Kernreaktor im Nuklearzentrum Yongbyon werde zügig wieder in Betrieb genommen. Mit dieser Anlage könnte Nordkorea nach Meinung von Experten wieder waffentaugliches Plutonium produzieren.

Neben Südkorea äußerte auch Nordkoreas traditioneller Verbündeter China Bedauern über den Schritt. Die Beteiligten sollten ruhig bleiben und sich zurückhalten, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei. "Die Situation auf der Halbinsel ist derzeit heikel und schwierig." Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich zutiefst beunruhigt. "Die Krise ist schon zu weit fortgeschritten. Nukleare Drohungen sind kein Spiel", sagte er in Andorra.

Beobachter vermuten, dass Nordkorea ausreichend spaltbares Material hat, um bis zu acht Atombomben zu bauen. Das Institute for Science and International Security geht sogar davon aus, dass der Norden bis 2016 über genug waffenfähiges Uran für 21 bis 32 Nuklearwaffen verfügen kann, wenn es auch die Zentrifuge in Yongbyon zur Uran-Anreicherung nutzt.