Rösler (FDP) und Union fordern Fortsetzung der Reformen. Wirtschaft zeigt sich besorgt

Berlin. Der Ausgang der italienischen Parlamentswahl hat in Deutschland große Besorgnis über den künftigen Kurs des Landes und Auswirkungen auf die Euro-Zone ausgelöst. Die Bundesregierung und führende Koalitionspolitiker forderten am Dienstag eine stabile Regierung in Rom und die Fortsetzung des Reformkurses des bisherigen Ministerpräsidenten Mario Monti.

"Entscheidend ist jetzt für Italien, aber auch für ganz Europa, dass möglichst rasch eine stabile und handlungsfähige Regierung gebildet werden kann", sagte Außenminister Guido Westerwelle. Die Verantwortlichen in Rom wüssten, dass Italien Reformen und eine Politik der Konsolidierung brauche, die das Vertrauen der Bürger und der Märkte festige. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (beide FDP) zeigte sich enttäuscht: "Ich hätte mir ein besseres Abschneiden der Reformkräfte in Italien vorstellen können."

Auch aus der Union kamen Mahnungen. "Ich hoffe sehr, dass die neue italienische Regierung den eingeschlagenen Reformkurs fortsetzt und sich auch bewusst ist, dass die Haushaltskonsolidierung und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes für Italien selbst und auch für Europa von ganz entscheidender Bedeutung sind", sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. Man brauche stabile Verhältnisse in jedem Euro-Land. Auch der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, forderte vor allem Stabilität. "Wichtig ist, eine handlungsfähige Regierung zu schaffen."

Auch die Industrie ist besorgt: "Italien steht nach dem gestrigen Wahlausgang eine Zeit unsicherer politischer Verhältnisse bevor", sagte der BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. "Jetzt kommt es darauf an, schnell für geordnete Verhältnisse zu sorgen, um die Wirtschaft nicht weiter zu belasten und anstehende Investitionsprojekte nicht zu gefährden."