Armee soll eine Fahrzeugkolonne und ein Forschungszentrum in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen haben.

Beirut. Israelische Kampfflugzeuge haben ein Forschungszentrum in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Der Angriff hat sich am Mittwochmorgen ereignet. Damaskus hat den israelischen Luftangriff auf Ziele in Syrien mittlerweile bestätigt. Die Kampfjets hätten ein im Nordwesten der syrischen Hauptstadt gelegenes Militärforschungszentrum bombardiert, meldete das Staatsfernsehen am Mittwochabend. Bei der Attacke sei ein Materialschaden entstanden. In dem betroffenen Forschungszentrum seien die militärischen Fähigkeiten der Streitkräfte vorangetrieben worden, hieß es weiter. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Die israelische Luftwaffe habe zudem einen Lastwagenkonvoi angegriffen. Die nächtliche Militäroffensive habe sich unweit der syrischen Grenze zum Libanon ereignet, teilten US-Regierungsvertreter am Mittwoch mit. Örtlichen Sicherheitskräften zufolge hatte Israel in den Tagen vor dem Luftangriff geplant, eine für die Hisbollah im Libanon bestimmte Waffenlieferung ins Visier zu nehmen. Zur Ladung hätten aus russischer Produktion stammende Flugabwehrraketen vom Typ SA-17 gehört, die in den Händen der Extremistengruppe die „Karten strategisch neu mischen“ würden, teilten die Gewährsmänner ohne nähere Erläuterung weiter mit.

Zum Zeitpunkt oder dem genauen Ort des Luftangriffs wurden keine Angaben gemacht. Das israelische Militär wollte sich zunächst nicht zu dem Vorfall äußern, auch Regierungsvertreter in Damaskus und syrische Staatsmedien hüllten sich in Schweigen.

Erst kürzlich hatten ranghohe israelische Regierungsvertreter ihre Sorge geäußert, dass das Regime von Präsident Baschar al Assad Chemiewaffen an die Hisbollah oder andere Extremistengruppen weitergeben könnte. Sollte die radikalislamische Hisbollah wie in Jerusalem befürchtet zudem in den Besitz von SA-17-Flugabwehrraketen gelangen, würde dies das Machtgefüge in der Region aus Sicht von Experten dramatisch verschieben. Ein solches Szenario würde Israel auch daran hindern, Militäreinsatze im Libanon auszuführen.