Ministerpräsident Monti hatte am Freitag um seine Entlassung gebeten. Er wolle auch nach den Wahlen 2013 Verantwortung übernehmen.

Rom. Der scheidende italienische Ministerpräsident Mario Monti ist bereit, auch nach den Wahlen Ende Februar politische Verantwortung zu übernehmen. „Wenn eine oder mehrere politische Kräfte ... mich als Ministerpräsidenten vorschlagen würden, dann würde ich das erwägen“, sagte der parteilose Wirtschaftsprofessor am Sonntag vor Journalisten in Rom.

„Ich ergreife für keine Seite Partei“, sagte der 69-Jährige, „aber ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn ich vom (nächsten) Parlament gefragt werde.“ Zugleich warnte Monti die Italiener, nicht der populistischen Politik und den Versprechen seines Vorgängers Silvio Berlusconi zu folgen. Das hoch verschuldete Italien befinde sich noch immer in einer schwierigen Phase.

Präsident Giorgio Napolitano machte am Sonnabend mit der Auflösung des Parlaments den Weg für Neuwahlen frei. Montis Kabinett – das wie er selbst noch geschäftsführend im Amt bleibt - legte daraufhin den Wahltermin auf den 24. und 25. Februar fest.

Montis Rücktritt hat Sorgen vor einer erneuten Verschärfung der Schuldenkrise ausgelöst. Er gilt im Ausland als Garant dafür, dass Italien seinen Sparkurs fortsetzt. In der Bevölkerung wurde er zuletzt aber immer unbeliebter. Monti war am Freitag wenige Monate vor Ablauf seiner regulären Amtszeit zurückgetreten, nachdem die konservative Partei Berlusconis seiner Regierung parteiloser Technokraten die Unterstützung entzogen hatte.