Scharaa: Keine Seite kann gewinnen. Faruk al-Scharaa gehört nicht zum inneren Führungszirkel. Uno-Generalsekretär verlangt Ende der Gewalt

Beirut. Syriens Im syrischen Bürgerkrieg ist ein Sieg der Regierungstruppen über die Rebellen nach Einschätzung von Vizepräsident Faruk al Scharaa unwahrscheinlich. Das militärische Vorgehen gegen die Opposition werde in dem seit 21 Monaten andauernden Konflikt nicht zu einem endgültigen Sieg führen, sagte der Stellvertreter von Präsident Baschar al Assad in einem am Montag veröffentlichten Interview der libanesischen Zeitung „Al Achbar“.

Weder die Regierungstruppen noch die Aufständischen „können die Schlacht militärisch entscheiden“, sagte al Scharaa „Al Achbar“. Die Regierung von Assad könne allein keinen Wandel herbeiführen.

Die Lösung für den Konflikt müsse aus dem Land selbst kommen, erklärte der Vizepräsident in dem Interview weiter, von dem Auszüge bereits am Sonntagabend auf der englischsprachigen Website der Zeitung veröffentlicht wurden. Eine solche politische Lösung müsse ein Ende der Gewalt und die Schaffung einer Regierung der nationalen Einheit mit weitreichenden Vollmachten umfassen.

Die syrische Regierung hat eine Einmischung des Westens immer wieder abgelehnt und zum Dialog mit der Opposition aufgerufen. Die meisten Rebellengruppen lehnen Gespräch mit Assad jedoch ab und fordern seinen Rücktritt, bevor sie die Waffen niederlegen könnten.

Vergangene Woche hatten mehr als 100 Länder die oppositionelle Syrische Nationalkoalition als legitime Vertretung Syriens anerkannt und damit den Druck auf das Assad-Regime weiter erhöht.

Der Aufstand gegen die Regierung in Damaskus begann im März 2011. Seitdem sind Aktivisten zufolge mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen.