Am Dienstag soll die Exhumierung des vor acht Jahren verstorbenen Palästinenser-Präsidenten klären, ob radioaktives Polonium zum Tod führte.

Ramallah. Der Leichnam des früheren Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat soll zur Überprüfung des Giftmordverdachts am Dienstag exhumiert werden. Dies sei eine „schmerzhafte Notwendigkeit“, sagte der Chef des palästinensischen Untersuchungsausschusses, Taufik al-Tirawi. Acht Jahre nach dem Tod Arafats soll geklärt werden, ob der Politiker vergiftet wurde. Ein Schweizer Institut hatte an Kleidung Arafats Spuren von radioaktivem Polonium gefunden. Die Palästinenser hätten „Beweise, die darauf hindeuteten, dass Arafat von den Israelis getötet wurde“, sagte Tirawi. Israel hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Experten aus Frankreich, der Schweiz und Russland sollen an der Probenentnahme der sterblichen Überreste beteiligt sein. Danach solle Arafat noch am selben Tag wieder bestattet werden. Arafat ist in einem Mausoleum in Ramallah beerdigt. Die untersuchte Kleidung hatte seine Frau zur Verfügung gestellt.

Arafat war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Seither hält sich bei vielen Palästinensern der Verdacht, Erzfeind Israel habe den Widersacher vergiftet.