Sarah Obama ist die zweite Ehefrau seines verstorbenen Großvaters väterlicherseits.. Kenias Ministerpräsident betrachtet die US-Wahl als Vorbild.

Kogelo. Fröhlich mit dem Krückstock winkend, hat Barack Obamas afrikanische Stiefgroßmutter seine Wiederwahl zum Präsidenten der USA gefeiert. Das ganze kleine Dorf Kogelo im Westen Kenias, in dem etliche Verwandte Obamas leben, war am Mittwoch auf den Beinen. Die Familienälteste Sarah Obama gab dem berühmten Enkelsohn guten Rat für seine zweite Amtszeit.

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„Nimm die große Aufgabe, die Dir die Menschen übertragen haben, und führe sie gut!“, sagte sie. „Sie haben für Dich gestimmt und damit ungeheure Liebe bewiesen.“ Die Einwohner Kogelos tanzten und jubelten, winkten mit grünen Zweigen und stemmten zur Feier des Tages Stühle und Fahrräder in die Luft. „Die Gemeinde ist glücklich. Die Gemeinde erwacht aus dem Schlaf und kommt und feiert“, freute sich Kennedy Rajoula, ein Cousin des US-Präsidenten.

Sarah Obama ist die zweite Ehefrau seines verstorbenen Großvaters väterlicherseits. In seinen Memoiren „Dreams from My Father“ nennt Barack Obama sie „Granny“ (Oma) und schildert ihre Begegnung bei seinem Besuch 1988 in der Heimat seines Vaters.

Odinga beschwört den amerikanischen Traum

Kenia ist ausgesprochen stolz auf die Verbindung zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Sein Wahlerfolg sei ein großer Tag für die USA und für Kenia, sagte Ministerpräsident Raila Odinga der Nachrichtenagentur Associated Press. „Obamas Sieg hat bewiesen, dass es beim ersten Mal kein glücklicher Zufall war, dass die amerikanische Gesellschaft sich verändert hat und im Grunde den amerikanischen Traum eines Volkes lebt, in dem Rasse, Religion, Abstammung und so weiter nicht trennen“, sagte Odinga. „Die Menschen sind bereit, zum Aufbau ihres Landes zusammenzuarbeiten.“

In Kenia stehen im März Präsidentschaftswahlen an. Bei den letzten Wahlen 2007 kam es zu verheerenden Gewaltausbrüchen mit mehr als tausend Toten. Zu den Spannungen trägt der Umstand bei, dass viele Bürger ihre Wahlentscheidung nach Stammeskriterien treffen. Odinga nahm die US-Wahl als Beweis dafür, dass Wahlen nach Sachthemen entschieden werden sollten. „Das sollten wir aus diesen amerikanischen Wahlen lernen und versuchen, ob wir es hier in Kenia nicht nachmachen können: dass wir von personenbezogenen oder nach Volksgruppen ausgerichteten Wahlkämpfen weg kommen und uns sachorientierten Kampagnen zuwenden.“