Washington. Wahlkampf im Schatten der Katastrophe: Knapp eine Woche vor der Abstimmung in Amerika hat der republikanische Herausforderer von US-Präsident Barack Obama, Mitt Romney, seinen selbst erklärten "Waffenstillstand" wegen des Hurrikans "Sandy" beendet. Er sprach gestern auf drei Veranstaltungen im umkämpften Staat Florida. Allerdings hielt er sich mit scharfen Attacken auf Obama zurück. Stattdessen drückte er den Opfern des Sturms sein Mitleid aus.

Obama selbst reiste in die am stärksten verwüsteten Regionen des Staates New Jersey, um sich einen Eindruck von den Hilfsmaßnahmen zu verschaffen und mit betroffenen Bürgern zu sprechen. Der Sturm hatte Tausende Häuser zerstört, noch immer haben Millionen keinen Strom. Begleitet wurde der Präsident vom Gouverneur des Staates, dem Republikaner Chris Christie. Dieser hatte Obama zuvor ausdrücklich für dessen Krisenmanagement gelobt. Auf die Frage, ob er mit dieser Äußerung nicht seinem Parteifreund Romney geschadet habe, sagte Christie: "Ich kümmere mich einen Dreck um den Wahlkampf."

Politikexperten sind uneins, ob der Hurrikan die Wahl beeinflussen kann. Das Weiße Haus bestritt, dass es sich bei Obamas Reise um einen Wahlkampftermin handele. Umfragen in den umkämpften Bundesstaaten sehen den Präsidenten leicht in Front.