EU berät heute über Sanktionen. Teheran droht mit Tankerunglück

Berlin. Vor dem Hintergrund des Atomstreits mit dem Westen überlegen die Revolutionswächter im Iran offenbar, absichtlich ein Öltankerunglück im Persischen Golf herbeizuführen. Mohammed Ali Dschaafari, als Hardliner bekannter Kommandeur der iranischen Revolutionswächter, soll nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste gemeinsam mit Admiral Ali Fadawi einen Sabotageplan entwickelt haben, der zu einer Umweltkatastrophe in der gesamten Golfregion führen könnte, berichtet der "Spiegel". Der Plan liegt dem Nachrichtenmagazin nach eigenen Angaben vor.

Er habe den Codenamen "Trübe Wasser" und sei als "top secret" klassifiziert. Danach solle die Straße von Hormus durch den Sabotageakt weiträumig kontaminiert werden. Der Geheimplan liege jetzt bei Revolutionsführer Ali Chamenei, berichtet das Magazin.

Der Westen und Israel verdächtigen den Iran seit Langem, unter dem Deckmantel ziviler Forschung insgeheim an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet das. Angesichts der festgefahrenen Situation beraten die EU-Außenminister heute in Luxemburg über die Verschärfung der Sanktionen gegen das Land. Im Gespräch sind unter anderem ein Importverbot für iranisches Erdgas und das Verbot, iranisches Öl zu transportieren oder zu lagern.