Bei den russischen Oligarchen gibt es keine Zweifel, dass ihr Vermögen milliardenschwer ist. Der Begriff (aus dem Griechischen für "wenige" und "Herrscher") meint Wirtschaftsführer, die über ihren Reichtum auch politischen Einfluss ausüben. Im Russland der 1990er-Jahre sind Einzelne zu gigantischen Vermögen gekommen:

Roman Abramowitsch, 45: Gilt als einer der reichsten Männer der Welt. Bis 2008 war er acht Jahre Gouverneur der Region Tschutkotka. Als Student gründete er das Unternehmen Ujut (Gemütlichkeit), produzierte Gummienten und Fußbälle. Er stieg ins Ölgeschäft ein, baute ein Firmennetz auf mit Beteiligungen an Fluggesellschaften, Autoherstellern und Aluminiumindustrie. War lange Zeit in Putins Umfeld.

Boris Beresowski, 66: In seiner Heimat Russland wegen Geldwäsche und Korruption gesucht, lebt er seit 2003 im Exil in Großbritannien. Sein Geld machte er im Autohandel und als Hauptaktionär einer Fernsehgesellschaft. 1996 unterstützte er Boris Jelzin bei dessen Wiederwahl zum Präsidenten. Laut eigener Aussage hat Beresowski 1999 Putin ins Amt des Ministerpräsidenten gehievt. Er soll in Ungnade gefallen sein, weil er sich nicht aus der Politik heraushalten wollte.

Michail Chodorkowski, 49: Der ehemalige Vorstandschef des Ölkonzerns Yukos sitzt seit 2003 in Haft, voraussichtlich noch bis 2016. Der Vorwurf gegen ihn: Steuerhinterziehung und Betrug. Amnesty International sieht in ihm einen politischen Häftling.