Die Gruppe teilte am Sonntag via Twitter mit, zwei Aktivisten hätten Russland verlassen um im Ausland weitere Proteste zu organisieren.

Moskau. Aus Furcht vor der russischen Justiz sind zwei Mitglieder der regierungskritischen Punkband Pussy Riot offenbar ins Ausland geflohen. Die Gruppe teilte am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, zwei Aktivisten hätten Russland verlassen und wollten „ausländische Feministinnen rekrutieren, um neue Protestaktionen vorzubereiten“. Die russische Polizei hatte in der vergangenen Woche eine Fahndung nach weiteren Bandmitgliedern eingeleitet. Zuvor waren drei Aktivistinnen zu zwei Jahren Lagerhaft wegen eines Kreml-kritischen Auftritts in der wichtigsten Kathedrale des Landes verurteilt worden.

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Laut Pussy Riot befinden sich noch mindestens zwölf weitere Aktivistinnen in Russland. An der Protestaktion in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale im Februar hatten sich fünf Mitglieder der Gruppe beteiligt. Sie alle trugen ihre charakteristischen Häkelmasken. Nur drei von ihnen wurden allerdings später identifiziert und festgenommen und am 17. August verurteilt.

Der Anwalt der drei Frauen, Mark Fejgin, konnte laut einem Bericht auf der Internetseite der BBC die Flucht von zwei Aktivistinnen nicht bestätigen, da die Frauen anonym geblieben seien. Er habe keinen Kontakt zu den verbliebenen Mitgliedern, da dies für sie zu unsicher sei. Es sei indes unmöglich, den Autor - und damit die Echtheit – des Twitter-Eintrags festzustellen, gab er zu bedenken.

Mit Material von dapd