“Spessart“-Angreifer der Staatsanwaltschaft in Ostafrika übergeben. Am Mittwoch gekapertes US-Schiff “Maersk Alabama“ hat 21 Besatzungsmitglieder an Bord. Die Seeräuber lauerten vor Somalia.

Nairobi/Mombasa. Die sieben Piraten, die Ende März das deutsche Versorgungsschiff "Spessart" im Golf von Aden angegriffen haben, werden an Kenia ausgeliefert. Dies sei das Ergebnis eines Gesprächs des deutschen Botschafters in Nairobi mit dem kenianischen Generalstaatsanwalt, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Jens Plötner.

Die sieben Männer hatten am 29. März den Versorgungstanker "Spessart" mit Handfeuerwaffen angegriffen. Die "Spessart" trieb das Seeräuberboot mit Schüssen in die Flucht, andere Schiffe der Anti-Piraten-Mission "Atalanta" nahmen die Verfolgung auf, bis ein Kommando eines griechischen Flaggschiffs die Flüchtigen einen Tag später im Golf von Aden überwältigte und sie den Soldaten der Fregatte "Rheinland-Pfalz übergab. Bei der Aktion wurde niemand verletzt. Das Kieler Amtsgericht hatte Haftbefehl gegen die somalischen Piraten erlassen.

Video: Piraten vor Somalia festgesetzt

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Ähnlich war Anfang März verfahren worden, als Kenia neun Piraten übernahm. Sie hatten im Golf von Aden erfolglos ein deutsches Handelsschiff angegriffen und waren ebenfalls auf der "Rheinland- Pfalz" festgesetzt worden.

Derweil ist im Indischen Ozean ein Containerschiff mit 21 Amerikanern an Bord von Piraten gekapert worden. Das gab das Maritime Security Centre bekannt. Die Amerikaner seien unverletzt. Der Vorfall habe sich 400 Meilen vor der Küste der somalischen Hauptstadt Mogadischu ereignet. Das IMB Piracy Reporting Centre bestätigte ebenfalls, dass ein Schiff entführt worden sei.

Ein Sprecher der 5. Flotte der US-Marine in Bahrain sagte, das Schiff sei um 7.30 Uhr angegriffen worden. Die Piraten hätten es nach dem Überfall an die Küste von Eyl in Somalia manövriert. Zur Besatzung machte das US-Militär keine Angaben.

Das 17 000-Tonnen-Schiff, bei dem es sich nach dänischen Medienberichten um die "Maersk Alabama" von der weltgrößten Containerschiff-Reederei Maersk handelt, ist an einen US-Reeder verchartert worden.