US-Präsident Barack Obama hat die Gesundheitsreform gegen Kritik verteidigt. Doch der Kongress hat die Abstimmung über das Projekt auf September verschoben.

Washington. US-Präsident Barack Obama hat die geplante Gesundheitsreform in eine Linie mit der Mondlandung vor 40 Jahren gestellt, einem der größten Erfolge der USA. Es habe Zeiten gegeben, in denen die Menschen gesagt hätten, „Ach, das ist albern, das ist unmöglich“, sagte Obama mit Blick auf das damals von der NASA geplante Projekt. Sein Einsatz für die Gesundheitsreform hatte zuvor einen Rückschlag erlitten: Der Kongress in Washington verschob seine Abstimmung darüber auf die Zeit nach der parlamentarischen Sommerpause.

Diese Entscheidung „ist in Ordnung“, sagte Obama am Donnerstag bei einer Bürgerversammlung im US-Staat Ohio. „Ich will nur, dass die Leute daran arbeiten.“ Am heutigen Freitag wollte Obama mit dem Fraktionsvorsitzenden der Demokraten im Senat, Harry Reid, und dem Vorsitzenden des Finanzausschusses im Senat, Max Baucus, zu Gesprächen über das geplante Gesetz treffen.

Reid hatte am Vortag mitgeteilt, die Abstimmung werde auf frühestens September verschoben. Der Finanzausschuss des Senats werde aber weiterhin an seinem Teil des Gesetzes arbeiten.

Die Gesundheitsreform gehört zu Obamas wichtigsten Wahlkampfversprechen. Auf einer landesweit übertragenen Pressekonferenz hatte Obama erneut die Bedeutung des Reformprojekts betont. Es gehe nicht nur um die 47 Millionen US- Bürger ohne Krankenversicherung und um eine effizientere und kostensparende medizinische Versorgung der Amerikaner, sagte Obama. Ohne eine Reform seien auch die Konkurrenzfähigkeit der US-Wirtschaft und die Konsolidierung des Staatshaushalts gefährdet. Ohne einen gewissen Zeitdruck glaube er nicht an die Verwirklichung der Reform, sagte Obama.