Der frühere kanadische Premier Brian Mulroney hat erstmals Stellung zu den Beschuldigungen des deutschen Ex-Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber in der Schmiergeldaffäre bezogen.

Ottawa - Mulroney erschien gestern vor einem unabhängigen Untersuchungsgremium in Ottawa, um das angebliche Schmiergeldgeschäft mit Schreiber in den Jahren 1993 und 1994 aus seiner Sicht zu schildern. Im April hatte Schreiber Mulroney vor dem Ausschuss bezichtigt, kurz vor Ende seiner Amtszeit als Regierungschef Schmiergeld über 300 000 Dollar mit ihm vereinbart zu haben. Mulroney sollte sich im Gegenzug für Schreibers Rüstungsgeschäfte in Kanada einsetzen.

Schreiber ist in Deutschland wegen Betrugs und millionenschwerer Steuerhinterziehung angeklagt. Er fürchtet nach Angaben kanadischer Medien, schon nach seinem letzten Termin vor dem Untersuchungsgremium in der kommenden Woche an die Justizbehörden in Augsburg ausgeliefert zu werden. Dagegen hat sein Anwalt abermals Einspruch eingelegt.