Ex-Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber, eine Schlüsselfigur der CDU-Spendenaffäre, ist den deutschen Behörden übergeben worden.

Montréal. Der frühere Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber ist auf dem Weg nach Deutschland. Laut kanadischen Fernsehsender CTV ist Schreiber offiziell den deutschen Behörden übergeben worden. Schreiber soll um 9.30 Uhr auf dem Flughafen München landen. Danach soll der 75-Jährige laut eines Sprecher des bayerischen Justizministeriums „möglichst schnell“ in die Justizvollzugsanstalt in Augsburg gebracht werden.

Der 75-Jährige, eine Schlüsselfigur der CDU-Spendenaffäre, hatte sich nach einem zehnjährigen Kampf gegen seine Auslieferung am Sonntag auf Anordnung der kanadischen Regierung in Abschiebehaft begeben müssen. In Deutschland ist er unter anderem wegen millionenschwerer Steuerhinterziehung und Bestechung angeklagt.

Justizminister Rob Nichsolson teilte dem TV-Bericht zufolge in einer Erklärung mit, Schreiber sei entsprechend einer gültigen Ausweisungsverfügung seines Vorgängers Irwin Cotler aus dem Jahr 2004 an Deutschland übergeben worden. „Seine Auslieferung an die deutschen Behörden war in voller Übereinstimmung mit dem Gesetz und entsprach dem Geist und Zweck der Ausweisung“, betonte der Minister.

Die Zeitung „Globe and Mail“ berichtete, Schreiber habe aus dem Flugzeug noch seine Frau Bärbel angerufen. „Er konnte nicht lange sprechen. Er hat mir nur gesagt, dass er an Bord der Maschine ist und dass ich mir keine Sorgen machen soll“, sagte Bärbel Schreiber.