Das Gremium hat die Angriffe von Rebellen im Osten des Landes scharf veurteilt und fordert die Einstellung ausländischer Unterstützung.

Nairobi. Der UN-Sicherheitsrat hat die Angriffe von Rebellen im Osten des Kongo scharf verurteilt und die Entwaffnung der Aufständischen gefordert. Jegliche ausländische Unterstützung für die Rebellen müsse sofort eingestellt werden, forderten die 15 Mitgliedsstaaten des Gremiums am Montag (Ortszeit) in New York. An die bewaffneten Gruppen ging die Forderung, ihren Vormarsch und alle Formen von Gewalt sofort zu beenden. In der Region sind bereits 200.000 Menschen geflohen.

+++14 Jahre Haft für den Chef der Kindersoldaten+++

Der Sicherheitsrat nennt namentlich die Rebellenorganisation M23, die bis auf 40 Kilometer vor die Stadt Goma vorgerückt ist. In einem bisher unveröffentlichten Bericht beschuldigen die UN das benachbarte Ruanda, die M23 („Bewegung des 23. März“) mit Personal und Waffen zu unterstützen. Ruanda weist dies zurück. Anführer der Aufständischen ist der abtrünnige General Bosco Ntaganda, der vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag per Haftbefehl gesucht wird.

Der Sicherheitsrat warnt auch die Rebellenorganisation „Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas“ (FDLR), deren Führungsspitze in Stuttgart wegen Kriegsverbrechen vor Gericht steht. Berichten zufolge ist auch die FDLR, die traditionell mit Ntaganda verfeindet ist, wieder in Kämpfe verstrickt. Auch gegen den FDLR-Kommandanten Sylvestre Mudacumura erging ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts, unter anderem wegen Vergewaltigungen und des Einsatzes von Kindersoldaten.

Die UN-Stabilisierungstruppe im Kongo hat in den vergangenen Tagen versucht, die kongolesische Armee zu unterstützen, um den Vormarsch der M23 auf Goma zu stoppen. Dabei setzte sie auch Kampfhubschrauber und Panzer ein und konzentrierte zusätzliche Kräfte in Goma. Humanitäre Helfer in der Region berichten allerdings, dass die Menschen in den umliegenden Dörfern den Rebellenangriffen nun schutzlos ausgesetzt seien, weil die Blauhelme ihre Kräfte in Goma zusammenziehe.