Thomas Lubanga ist vom Internationalen Strafgerichtshof schuldig gesprochen worden. Er habe Kinder zu Soldaten rekrutiert und eingesetzt, urteilten die Richter.

Den Haag. Der Internationale Strafgerichtshof hat in seinem ersten Urteil den ehemaligen kongolesischen Rebellenführer Thomas Lubanga schuldig gesprochen. Der 51-Jährige war wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden. Lubanga habe 2002 und 2003 im Konflikt mit dem Ostkongo Hunderte von Kindern als Soldaten rekrutiert und bei Kämpfen eingesetzt, urteilten die Richter.

Der Internationale Strafgerichtshof hat bereits vor zehn Jahren seine Arbeit aufgenommen. Die Richter werden das Strafmaß zu einem späteren Zeitpunkt festlegen. Lubanga war 2006 verhaftet worden, sein Prozess hatte 2009 begonnen. Der Ex-Rebellenchef hatte seine Verantwortung für den Einsatz von Kindersoldaten in der Region Ituri abgestritten. Menschenrechtler erwarten, dass das Urteil international Maßstäbe für Strafbarkeit von Kriegsverbrechen setzt.

Das Tribunal in Den Haag ist das erste ständige Weltgericht zur Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Kriegsverbrechen. Das Gericht stellte bislang 23 Haftbefehle aus. 14 Verfahren sind anhängig. Aufsehen erregten die Haftbefehle gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Baschir und gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi. Zuletzt war vor allem im Internet die Suche nach dem Rebellenführer Joseph Kony durch die Kampagne "Kony 2012" in das Licht der Medien gerückt.

Das Video zu Kony:

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(abendblatt.de/epd)