Die in Seenot geratenen Menschen sollten in ein Aufnahmelager für Asylsuchende auf die Weihnachtsinsel gebracht werden.

Syndney. Zwei Patrouillenboote der australischen Marine haben 162 Menschen an Bord eines Schiffes mit Asylbewerbern aus indonesischen Gewässern gerettet. Die in Seenot geratenen Menschen sollten am (heutigen) Donnerstag in ein Aufnahmelager für Asylsuchende auf der abgelegenen Weihnachtsinsel gebracht werden. Drei von ihnen hätten ärztlich behandelt werden müssen, teilte eine Sprecherin der australischen Behörde für maritime Sicherheit, Jo Meehan, mit. Darunter auch ein Mann, der einen Herzanfall erlitten hatte und wiederbelebt werden musste. Tote habe es bei dem Bootsunfall nicht gegeben.

Zuvor hätten die Menschen auf dem hölzernen Boot per Satellitentelefon am Mittwochmorgen (Ortszeit) einen Notruf an die australischen Behörden abgegeben, nachdem ihr Schiff Leck geschlagen sei, hieß es. Das Boot befand sich laut Behördenangaben zunächst 80 Kilometer südwestlich der kleinen Insel Panaitan vor der Westseite der indonesischen Insel Java. Bis zum Nachmittag sei es in eine Gegend etwa 290 Kilometer vor der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel gedriftet.

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Unter den 162 geretteten Bootsinsassen sollen sich auch indonesische Besatzungsmitglieder befunden haben. Was genau mit dem Boot nicht in Ordnung war, blieb zunächst unklar. Der australische Innenminister Jason Clare sagte, das Wetter sei zum Zeitpunkt des Schiffsunfalls „schrecklich“ gewesen.

In Australien wird derzeit heftig über den Umgang mit einem zunehmenden Flüchtlingsstrom in das Land debattiert. Dazu beigetragen hatten zwei Unfälle von Flüchtlingsbooten, bei denen in den vergangenen zwei Wochen vermutlich mehr als 90 Menschen im Indischen Ozean ums Leben kamen. Australien wird häufig von Booten mit Asylbewerbern aus Afghanistan, Irak, Sri Lanka und anderen armen oder krisengebeutelten Ländern angesteuert.

( dapd )