Laut staatlicher Nachrichtenagentur hat der Iran zwei Tage nach Inkraftreten des EU-Ölembargos mehrere Raketentypen getestet.

Teheran/Istanbul. Zwei Tage nach Inkraftreten des EU-Ölembargos hat Iran am Dienstag Raketen getestet. Bei einem militärischen Manöver in der Wüste Loot hätten die Revolutionsgarden erfolgreich mehrere Raketentypen im Südosten des Landes gezündet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Ursprünglich hatten die Revolutionsgarden die Tests für Montag angekündigt . Am heutigen Dienstag kommen in Istanbul erneut Experten der sogenannten 5+1-Gruppe und des Irans zusammen, um über das umstrittene iranische Atomprogramm zu beraten.

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Im Laufe des Testmanövers will das iranische Militär nach eigenen Angaben alle ihm zur Verfügung stehenden Raketentypen testen, also Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen. Der Iran verfügt über Flugkörper, die angeblich 2000 Kilometer weit bis nach Israel fliegen können. Das iranische Militär hatte im Atomstreit mit dem Westen wiederholt damit gedroht, die für die weltweite Ölversorgung wichtige Straße von Hormus zu blockieren.

Nach den zuletzt erfolglosen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in Moskau und Bagdad wollen Experten der 5+1-Gruppe und Vertreter des Iran am Dienstag bei einer weiteren Runde in Bagdad verhindern, dass die Gespräche zur Lösung des Atomstreits gänzlich zum Erliegen kommen. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats – USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China – sowie Deutschland wollen den Iran überzeugen, seine Urananreicherung auf einen Reinheitsgrad von 20 Prozent einzustellen.

Sie befürchten, der Iran könne unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an der Entwicklung von Kernwaffen arbeiten. Die Regierung in Teheran weist dies zurück und will an der Anreicherung festhalten. Die USA und ihre Verbündeten hatten in den vergangenen Monaten scharfe Sanktionen gegen den Iran verhängt. Seit Sonntag ist das Öl-Embargo der EU in Kraft.

Mit Material von dpa/dapd