Hamburg. Vaclav Havels Großvater war 1920 Generalkonsul der Tschechoslowakei in Hamburg. Wohl auch deshalb trat Havel als Präsident seines Landes für eine Städtepartnerschaft Prags mit Hamburg ein, die 1990 zustande kam. Die Beziehungen des Dichters, Dissidenten und Politikers zu Hamburg waren vielfältig. In Reinbek sitzt der Rowohlt-Verlag, der Havels Werke im deutschsprachigen Raum vertrieb. Auf Einladung von Klaus Juncker vom Rowohlt-Theaterverlag war Havel 1964 zu seinem ersten West-Besuch nach Hamburg gekommen. In der Hansestadt lebten Weggefährten und Freunde wie der Künstler Karel Trinkewitz ("Vacek, du musst Präsident werden"), die Publizistin und spätere Hamburger Kultursenatorin Dana Horáková oder der Satiriker Gabriel Laub.

Als Havel 1993 zum Staatsbesuch nach Deutschland kam, hatte er sich ausbedungen, auch Hamburg ins Programm aufzunehmen. "Hamburg habe ich gern", sagte er am 25. April beim Senatsfrühstück im Großen Festsaal des Rathauses.

Im Dezember 2002 empfing Havel in seinen letzten Tagen im Amt noch eine Delegation der Aktion "Hamburg hilft den Flutopfern". Bürger der Hansestadt hatten 13 Millionen Euro für die Opfer der verheerenden Überschwemmung der Moldau gespendet.