Moskau. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben sich nach den Duma-Wahlen deutlich abgekühlt. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin griff US-Außenministerin Hillary Clinton scharf an und gab den Amerikanern die Schuld an den Protesten in seinem Land. Clintons Vorwürfe, die Wahl sei manipuliert worden, hätten seinen Gegnern erst das "Zeichen" zum Aufruhr gegeben. Die USA gäben "Hunderte Millionen Dollar" aus, um Einfluss auf die russische Politik zu nehmen. Clinton verteidigte gestern noch einmal ihre Kritik: "Die russischen Wähler verdienen eine umfassende Untersuchung."

Auch der Raketenschild, den die Nato unter US-Führung in Europa installieren will, sorgt für Spannungen. Russland fühlt sich bedroht und kündigte die Stationierung von Raketen im Gebiet Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg, an.

Ungeachtet massiver Polizeiaufgebote setzten Demonstranten auch gestern ihre Proteste fort. Beobachter sprachen von den größten Aktionen seit Jahren. Immerhin kündigte der russische Präsident Dmitri Medwedew eine Untersuchung der Betrugsvorwürfe an.