London. Nach vier Nächten der Gewalt in Großbritannien verschärfen Regierung und Polizei des Königreichs ihren Kampf gegen die Randalierer. "Wir werden alles Notwendige tun, um Recht und Ordnung auf unseren Straßen wiederherzustellen", sagte Premierminister David Cameron gestern nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in London. Die britische Polizei werde mit Gummigeschossen ausgerüstet, auch der Einsatz von Wasserwerfern sei nicht mehr ausgeschlossen. Es wäre der erste in Großbritannien außerhalb Nordirlands.

In einer Gesellschaft laufe etwas falsch, wenn Zwölf- oder 13-Jährige lachend Läden plünderten, sagte Cameron. Teile der Gesellschaft hätten wohl das Gefühl, "dass ihre Rechte ihre Verantwortung überwiegen und ihre Handlungen keine Konsequenzen hätten".

In der Nacht zum Mittwoch war es in London zwar verhältnismäßig ruhig geblieben, dafür hatte sich die Gewalt in anderen Städten fortgesetzt. In Birmingham starben drei Einwanderer, nachdem sie von einem Auto überrollt worden waren. Die Männer gehörten nach Angaben von Augenzeugen zu einer Gruppe, die Geschäfte ihrer Wohngegend vor Plünderern schützen wollte. Ein Auto habe sie offenbar absichtlich überfahren. In Manchester lieferten sich Jugendliche Straßenschlachten mit der Polizei. Sie hätten "außergewöhnliche Gewaltbereitschaft" gezeigt, sagte ein Polizeisprecher.