Hamburg. Die Lage im havarierten japanischen Atommeiler Fukushima hat sich dramatisch verschärft. Die von Reaktor 3 ausgehende Strahlenbelastung weise darauf hin, dass der Reaktorkern beschädigt sein könnte oder eine partielle Kernschmelze eingesetzt habe, hieß es. An mehreren Blocks stand Wasser, das 10 000-fach stärker strahlte als gewöhnlich. Die Regierung empfiehlt nun eine weiträumige Evakuierung im Umkreis von 30 Kilometern. Greenpeace forderte die Heraufstufung der Havarie auf die höchste Stufe 7 der Atomunfallskala INES. Bislang wird der Unfall von den Behörden auf Stufe 5 geführt. Es handle sich um einen "schleichenden oder auch kontinuierlichen GAU", sagte Greenpeace-Experte Karsten Smid dem Abendblatt. Der Kernphysiker Heinz Smital sagte, es seien derartige Mengen an Radioaktivität freigesetzt worden, dass die derzeitige Katastrophe "jeden Vergleich sprengt".