Immer mehr Lebensmittel verstrahlt. Super-GAU in Japan noch zu vermeiden?

Tokio. In Japan steigt die Zuversicht, den drohenden Super-GAU im Katastrophenmeiler Fukushima 1 doch noch verhindern zu können. Den 300 Ingenieuren in der Gefahrenzone des havarierten Atomkraftwerks gelang es gestern, den Reaktorblock 2 ans Stromnetz anzuschließen. Damit sind vier der sechs Blöcke wieder versorgt. Zwar blieb unklar, ob alle Maschinen und Pumpen in dem von Erdbeben, Tsunami und Explosionen beschädigten Kraftwerk überhaupt funktionieren. Die Betreiber hofften aber, heute oder morgen die Wende erzielen zu können.

Auch die Lage in Reaktor 3, wo Plutonium zum Brennstoff gehört, scheint sich nach stundenlanger Kühlung mit Wasser durch Löschzüge zu stabilisieren. Die Belastung mit Radioaktivität rund um Fukushima stieg unterdessen weiter, in Milch und Spinat wurden deutlich überhöhte Werte gemessen. Hamburg stellt Seeleuten mittlerweile Jodtabletten zur Verfügung. Sie werden an die Besatzungen von Schiffen ausgegeben, die in das Seegebiet vor Japan fahren, teilte die Innenbehörde mit.

Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami hat die Zahl der Toten und Vermissten inzwischen 20 000 überschritten. Nach jüngsten Angaben kamen mehr als 8100 Menschen ums Leben, über 12 000 gelten offiziell als vermisst.