Vorbereitungen zur Dekontamination von Flugzeugen und Messungen

Berlin/Frankfurt. Zum Schutz vor radioaktiver Strahlung aus Japan ergreift Deutschland eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen. Wegen der verheerenden Ereignisse im Atomkraftwerk Fukushima sei zwar nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bevölkerung zu rechnen, teilte das Umweltministerium am Wochenende mit. Da aber eine radioaktive Belastung der Außenhülle von Flugzeugen aus Japan möglich sei, würden Vorbereitungen zur Messung und gegebenenfalls einer Dekontamination der Maschinen getroffen. Das Ministerium bereite eine Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für Flugzeuge vor.

An den zwei größten deutschen Flughäfen Frankfurt und München werden nach Angaben der Betreiber bereits alle aus Japan ankommenden Maschinen auf Radioaktivität überprüft. Ein Fraport-Sprecher sagte, bislang seien weder an den Flugzeugen noch bei Passagieren - die sich freiwillig testen lassen können - erhöhte Strahlenwerte gemessen worden.

Das Bundesumweltministerium wies zudem den Zoll an, Importgüter wie Fahrzeuge und Unterhaltungselektronik aus Japan bei der Einfuhr stichprobenartig auf Radioaktivität zu überprüfen. Auch Lebens- und Futtermittellieferungen sollen getestet werden. Dies sehe eine Empfehlung der EU vor.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, man stehe in engem Kontakt mit von der Katastrophe in Japan betroffenen deutschen Unternehmen. So gehe es etwa darum, die Lieferketten möglichst stabil zu halten. Besonders im Maschinenbau, der Automobilzuliefererbranche und in der Elektroindustrie drohen bei einzelnen Unternehmen bereits Lieferengpässe.